Eine satte Dose Adrenalin: The Zac Schulze Gang

Die Band hat sich ihren Platz in der Blueswelt zweifellos verdient: 2024 gewannen sie den UK Blues Award als "Best Emerging Blues Band", gefolgt von der Auszeichnung "Jules Fothergill Young Blues Artist of the Year" im Jahr 2025. Angesichts der mitreißenden Energie, die diese Jungs auf die Bühne bringen, überrascht das nicht im Geringsten.

Die Formation besteht aus Sänger und Gitarrist Zac Schulze, seinem Bruder und Schlagzeuger Ben Schulze sowie Bassist und Sänger Anthony Greenwell. Ergänzt wird das Line-up durch Nigel Feist an der Mundharmonika, Lee Wilson an der Hammondorgel und Ian Sadler, der als Produzent und Background-Sänger ebenfalls eine Schlüsselrolle spielt.

Von der ersten Sekunde an geben sie Vollgas und ziehen dabei selbst den letzten Rockfan in ihren Bann. Mit einer druckvollen Rhythmussektion, prägnanten Gitarrenriffs und mehrstimmigem Gesang hätte ihre Musik problemlos in einem Rockclub der 1970er Jahre funktioniert. Beim Song "I Won’t Do This Anymore" kommt eine raue, energiegeladene Mundharmonika hinzu – ein Moment, in dem die Stimmung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Und genau dort bleibt sie auch für den Rest des Albums, das übrigens hervorragend produziert ist. Erst mit dem fast poppigen "Angeline" wird das Tempo bewusst gedrosselt, bevor erst mit "Things Change" zum Abschluss ein entspannterer Ton angeschlagen wird. Dazwischen? Eine musikalische Vollgasfahrt, die begeistert.

Wer Bluesrock liebt, wird in dieser Musik jede Menge Anklänge an die Größen des Genres entdecken. Von ZZ Top über die Jeff Healey Band und Walter Trout bis hin zu Rory Gallagher – letzterer war wohl auch die treibende Inspiration für Zac Schulze und diese kraftvolle Formation. Besonders beeindruckend sind neben der schieren Energie die Gitarrenparts von Zac: mal technisch virtuos, mal gefühlvoll und melodiös. In Tracks wie "Turning To Stone" und der berührenden Ballade "Things Change" liefert Lee Wilson an der Hammondorgel zusätzliche Klangfarben, die perfekt zu diesem gradlinigen, roots-orientierten Album passen. Dazu kommt eine Prise Adrenalin-geladener Punkrock, die dem Ganzen eine moderne, frische Note verleiht.