Die turbulente Geschichte von Buckcherry, die 1999 begann und bereits mit zwei Grammy-Nominierungen gekrönt wurde, schlägt nun ein weiteres vielversprechendes Kapitel auf: Ihr elftes Studioalbum trägt den kraftvollen Titel "Roar Like Thunder". Wären da nicht ein paar produktionstechnische Schwächen bei der Vinyl-Ausgabe, könnte ich es uneingeschränkt empfehlen.

Review: Buckcherry - Roar Like Thunder (Vinyl)
Trackliste
Seite 1
1. Roar Like Thunder
2. When The Sun Goes Down
3. Come On
4. Talking Bout Sex
5. Blackout
Seite 2
6. I Go Boom
7. Set It Free
8. Hello Goodbye
9. Machine Gun
10. Let It Burn
Buckcherry - Roar Like Thunder (LP, 180g)
Wenn du den Lautstärkeregler nach dem Aufsetzen der Plattennadel ordentlich aufdrehst, sei gewarnt: Ein donnernder Klang könnte nicht nur deine Lautsprecher, sondern auch deine Ohren überfordern. Zudem leidet der Sound bei überhöhter Lautstärke an Präzision und Klarheit. Daher empfiehlt es sich, auf ein moderateres akustisches Niveau herunterzuschalten – und siehe da, der musikalische Funke springt trotzdem über. Die Band strotzt vor Energie, und bei einer ausgewogenen Einstellung kommt der Druck aus den Lautsprechern genau richtig zur Geltung.
Die ersten beiden Tracks reißen mit ihrem High-Speed-Rhythmus und den mitreißenden Gitarrenriffs direkt mit – das rockt. Mit "Come On" schalten sie einen Gang runter und präsentieren eine bluesigere Seite mit einer Prise AC/DC-Attitüde, die ebenfalls überzeugt. Eine Ballade? Fehlanzeige. Stattdessen liefern die Stücke "Talking Bout Sex" und "Blackout" reinen, unverfälschten Rock'n'Roll. Der leicht nasale Gesang von Frontmann und Gründungsmitglied Josh Todd fügt sich perfekt in den Sound ein. Produziert von Marti Frederiksen (bekannt durch Arbeiten mit Aerosmith, Mötley Crüe und Ozzy Osbourne), fängt die Platte die rohe Live-Energie der Band gekonnt ein.
Mit dem treibenden "I Go Boom", das beeindruckend mit Bläsern ergänzt wird, haben sie einen sicheren Hit für kommende Live-Shows im Gepäck. "Set It Free" wechselt in eine bluesrockige Richtung, während "Hello Goodbye" mit einem etwas langsameren Beat zum Stadionrocker avanciert – ist hier ein Hauch von Oasis zu spüren? Auch "Machine Gun", das mit einem grandiosen Groove punktet, und das von Motörhead inspirierte "Let It Burn" sind perfekte Live-Tracks. Ihre stampfenden Beats und die scharfen Gitarrenriffs lassen die rockende Menge förmlich vor dem inneren Auge erscheinen.
Doch das ansonsten solide Rockalbum hat auf Vinyl auch seine Schwächen. Den unpräzisen Sound hatte ich oben bereits erwähnt. Hinzu kommt eine Pressung, die leider einige Kratzer aufweist und nicht sonderlich plan ist. Und während wir schon beim kritisieren sind: was hat sich der Designer der Innenhülle dabei gedacht, dunkelroten Text auf schwarzem Hintergrund abzudrucken? Na ja, zumindest die Hälfte der Songtexte kann man lesen, da hat er nämlich ein Orange gewählt.
Fakten
• Veröffentlichung: 13. Juni 2025
• Label: Earache
• Katalog-Nummer: MOSH712LP
• Pressung:
• Pressqualität*: 3
• Inhalt: 180g Vinyl
• Besonderheit: Innenhülle mit Song-Texten bedruckt
• Aufnahmen: Sienna Recording Studios in Nashville/USA
• Genre: Rock, Hardrock, Bluesrock
Besetzung
• Josh Todd - Gesang, Gitarre
• Stevie Dacanay - Gitarre
• Billy Rowe - Gitarre
• Kelly LeMieux - Bass
• Francis Ruiz - Schlagzeug
* Pressqualität 1-5:
1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler
5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt
*Bei der Veröffentlichung des Kommentar wird keine Email gezeigt.
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