Daniel Barenboim widmete sich Beethovens Sinfonien

Für nahezu jeden berühmten Dirigenten sind sie nicht nur eine professionelle Pflicht, sondern auch eine Herzensangelegenheit: Beethovens Sinfonien. Umso überraschender ist es, dass ein Ausnahmekünstler wie Daniel Barenboim diese epochalen Werke bisher nicht vollständig aufgenommen hatte. Dies hat er nun mit einem beeindruckenden Gesamt-Zyklus nachgeholt. Ein Highlight daraus ist jetzt in einer Dreifach-Vinyl-Ausgabe erhältlich, welche die Sinfonien Nr. 3, 4 und 5 umfasst.

Daniel Barenboim | Die Beethoven: Sinfonien 3-5 in der Review im Vinyl-Fan Blog

Daniel Barenboim - Beethoven: Sinfonien 3-5 (3 LP, Vinyl)


Trackliste


Symphony No. 3 in E-flat major, Op. 55 ‘Eroica’

 

Seite 1

1. I. Allegro con brio

 

Seite 2

2. II. Marcia funebre: Adagio assai
3. III. Scherzo: Allegro vivace

 

Seite 3

4. IV. Finale: Allegro molto

 

Symphony No. 4 in B-flat major, Op. 60

 

5. I. Adagio - Allegro vivace

 

Seite 4

6. II. Adagio
7. III. Allegro vivace
8. IV. Allegro ma non troppo

 

Symphony No. 5 in C minor, Op. 67

 

Seite 5

9. I. Allegro con brio
10. II. Andante con moto

 

Seite 6

11. III. Allegro
12. IV. Allegro

Daniel Barenboim - Beethoven: Sinfonien 3-5 (3 LP, Vinyl)


Die beeindruckende Liste internationaler Auszeichnungen und Ehrungen, darunter mehrfach verliehene Grammys, ist nur ein Teil der außergewöhnlichen Karriere des argentinisch-israelischen Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim. Seine Laufbahn als Dirigent begann in den 1960er Jahren, seitdem hat er einige der renommiertesten Orchester der Welt geleitet, darunter das London Symphony Orchestra, die Berliner Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra und das Chicago Symphony Orchestra.

Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle natürlich seine Zusammenarbeit mit der Berliner Staatskapelle, mit der er zwischen Mai und Juli 1999 im berühmten Funkhaus Nalepastraße – dem ehemaligen DDR-Rundfunk in Berlin – sämtliche Beethoven-Sinfonien aufnahm. Der Große Aufnahmesaal 1, weltweit bekannt für seine exzellente Akustik, bot dafür ideale Voraussetzungen.

 

Barenboim hatte sich bereits zuvor intensiv mit den Werken Beethovens auseinandergesetzt, wie etwa 1977, als er die fünf Klavierkonzerte einspielte und dafür gleich zwei Grammy Awards erhielt. Trotzdem brauchte es Zeit, bis er sich bereit fühlte, sich den bedeutenden Sinfonien Beethovens zu widmen. Diese Aufnahmen gewannen zusätzlich an Symbolkraft, da sie im Jahr 2000 – genau 200 Jahre nach der Entstehung der ersten Sinfonie – veröffentlicht wurden.

 

Das Dreifach-Klappcover dieser Veröffentlichung enthält ein ausführliches Gespräch zwischen Barenboim und Richard Osborne, einem herausragenden Schriftsteller und Journalisten auf dem Gebiet der klassischen Musik. In diesem Interview wird Barenboim unter anderem gefragt, ob es für ihn wichtig sei, während der Aufnahmen die Tonbänder anzuhören. Seine Antwort ist aufschlussreich: Während der Sessions konzentriere er sich ausschließlich auf die Musik. Das Anhören der fertigen Bänder erfordere hingegen eine völlig andere Art der Aufmerksamkeit.

 

Die Aufteilung der Sinfonien auf drei LPs ist durch die unterschiedlichen Längen der Werke nicht ganz ideal. So findet sich auf Seite 3 sowohl das Finale der "Eroica" als auch der Satz "Adagio – Allegro vivace" der Vierten Sinfonie.

Die Pressqualität der 140g schweren Schallplatten überzeugt: die LPs liegen plan auf und sind frei von nennenswerten Laufgeräuschen. Klanglich erreicht diese Einspielung zwar nicht ganz das Niveau vergleichbarer Aufnahmen, wie etwa der siebten Sinfonie mit den Wiener Philharmonikern unter Carlos Kleiber (Deutsche Grammophon), bietet jedoch eine solide und künstlerisch wertvolle Interpretation. Damit bereichert sie die Fülle an LP-Aufnahmen von Beethovens Sinfonien um einen weiteren bemerkenswerten Beitrag.

Fakten


• Veröffentlichung: 23. Mai 2025

• Label: Warner Classics / Teldec

• Katalog-Nummer: 5021732526236

• Pressung: optimal media

• Pressqualität*: 4

• Inhalt: 3x 140g Vinyl

• Besonderheit: 3-fach Klappcover

• Aufnahmen: Mai-Juli 1999 im Studio 1 Funkhaus Nalepastraße (ehemaliger DDR-Rundfunk), Berlin

• Genre: Klassik, Orchester

Besetzung


• Berliner Staatskapelle

• Daniel Barenboim - Dirigent

* Pressqualität 1-5:
1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler
5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt



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