Wenn es um wahre Legenden der Musik geht, darf ein Name nicht fehlen: Charlie Musselwhite. Der mittlerweile 81-jährige Ausnahme-Musiker hat mit seinem virtuosen Mundharmonika-Spiel die Blues-Geschichte geprägt. Seine beeindruckende Karriere wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter ein Grammy und mehrere W. C. Handy Awards. Mit seiner neuesten Schallplatte "Look Out Highway" nimmt Musselwhite die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Geschichte Amerikas und seine eigenen Erlebnisse auf den Highways.

Review: Charlie Musselwhite - Look Out Highway (Vinyl)

Trackliste
Seite 1
1. Look Out Highway 3:31
2. Sad Eyes 3:40
3. Storm Warning 4:05
4. Baby Won't You Please Help Me 3:45
5. Hip Shakin' Mama 3:05
6. Highway 61 3:44
Seite 2
7. Ready For Times To Get Better 3:15
8. Ramblin' Is My Game 3:48
9. Blue Lounge 3:43
10. Ghosts In Memphis 3:50
11. Open Road 3:32
Charlie Musselwhite - Look Out Highway (Vinyl, Colored Vinyl)
Wie so viele Musiker zog es auch Charles Douglas "Charlie" Musselwhite nach Chicago – die Heimat des elektrischen Blues. Dort traf er auf Legenden wie Muddy Waters, Junior Wells, Sonny Boy Williamson, Buddy Guy und Howlin' Wolf. Besonders prägend war seine Begegnung mit John Lee Hooker, mit dem er im Laufe seiner Karriere oft zusammenarbeitete.
Doch bevor ihn die Straßen Chicagos riefen, wuchs Charlie als Teenager in Memphis auf – einer Stadt, in der der Rock’n’Roll gerade seinen Siegeszug antrat. Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Johnny Cash prägten diese Zeit und hinterließen deutliche Spuren in seiner musikalischen Entwicklung. So zeigt sich, wie vielseitig die Einflüsse waren, die den Sound von Charlie Musselwhite formten.
Seine erste LP "Stand Back!" erschien 1966 – fast sechs Jahrzehnte (!) sind seitdem vergangen. In dieser Zeit teilte Charlie die Bühne und das Studio mit unzähligen Stars der Musikwelt, darunter Big Walter Horton, Tom Waits, Cyndi Lauper, Hot Tuna, Bonnie Raitt, Elvin Bishop und Ben Harper. Mit Letzterem gewann er 2013 sogar einen Grammy Award für die LP „Get Up!“. 2010 wurde Musselwhite in die Blues Hall of Fame aufgenommen – eine von vielen wohlverdienten Ehrungen.
Charlie war in all den Jahren mehr auf Tour als Zuhause. Es ist daher wenig überraschend, dass seine neue LP genau diesen Hintergrund aufgreift. Im Greaseland-Studio in San Jose, Kalifornien, entstanden elf Songs, die eine faszinierende Mischung aus Delta-, Chicago- und Memphis-Blues bieten. Die Stücke erzählen vom Leben eines Bluesmusikers „on the road“. Mit seiner hervorragend eingespielten Tourneeband entstanden dabei Aufnahmen, die fast den Charakter von Live-Sessions haben. Authentisches Blues-Feeling und große Emotionen durchziehen das gesamte Album, das Musselwhites ganze Erfahrung widerspiegelt.
Zwei Songs auf der Platte stechen besonders hervor, da sie von Gastsängern interpretiert werden: Das laszive "Ready For Times To Get Better" wird durch Edna Lucketts verführerische Stimme, die im Duett mit Musselwhite singt, zu einem Highlight. "Ghosts in Memphis" hingegen bietet mit dem Rapper Al Kapone eine völlig andere, überraschend erfrischende Atmosphäre. Ansonsten hören wir Musselwhites Gesang in all seiner Vielseitigkeit, was der Platte eine zusätzliche Dimension verleiht.
Besonders bewegend ist der letzte Track der LP, "Open Road". Darin singt er über eine Frau, die das Leben unterwegs liebt: „Well, now my baby, I know she loves me, she loves this old highway too, she feels like ramblin' ain't nothin' I can do“.
Absolute Hörempfehlung!
Fakten
• Veröffentlichung: 16. Mai 2025
• Label: Forty Below Records
• Katalog-Nummer: FBR-046LP
• Pressung:
• Pressqualität*:
• Inhalt: 150g Blau durchsichtiges Vinyl
• Besonderheit: Klappcover
• Aufnahmen: Greaseland Studios in San Jose/USA
• Genre: Blues
* Pressqualität 1-5:
1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler
5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt
Besetzung
• Charlie Musselwhite - Guitar, Harmonica, Vocals
• Matt Stubbs - Guitar
• Chris "Kid" Andersen - Guitar, Organ, Piano, Producer
• Randy Bermudes - Bass
• June Core - Drums, Percussion
• Edna Luckett - Vocals (Ready For Times To Get Better)
• Al Kapone - Vocals (Ghosts In Memphis)
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