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02
Sep 2017
- Hauptkategorie: Fan-Blog
- Kategorie: Fan - Rezensionen
- Geschrieben von Manfred Krug
- Zugriffe: 4691
Review: Klassische Philharmonie Nordwest - Studio Konzert (Vinyl)
Liebhaber feiner analoger Klänge bekommen endlich wieder eine Klassik-Aufnahme aus den heutigen Tagen auf den Plattenteller. Und sie dürfen sich bewusst sein, was für eine große Herausforderung eine Live-Aufnahme darstellt, welch ein künstlerisches Potential hier abgerufen werden muss. Wie es gelang, beschreibt diese Rezension der Schallplatte mit dem AAA-Siegel: das Studio Konzert des Ensembles Klassische Philharmonie Nordwest.
Klassische Philharmonie Nordwest - Studio Konzert (LP, 180g Vinyl)
Auch wenn das Studio 1 der Bauer Studios in Ludwigsburg immerhin rund 180 qm groß ist, so wird es doch eng, wenn ein 16-köpfiges Orchester auf der Bühne Platz nimmt. Und für die Techniker ist es eine große Herausforderung, die Mikrofone aufzustellen, insbesondere für eine reine Analogaufnahme. Dirigent Ulrich Semrau und sein Kammerorchester Klassische Philharmonie Nordwest fanden es so spannend, dass sie den weiten Weg aus Bremen gemacht haben, um diese LP live vor Publikum aufzunehmen.
Über den Klang zur Musik
Tonmeister Daniel Keinath machte es sich nicht einfach. Zwar benutzte er in erster Linie zwei Hauptmikrofone, verwendete allerdings auch einige Stützmikrofone, um die Balance zwischen den Instrumenten zu wahren. Wie sehr ihm dies gelang, hört man bei dieser LP von der ersten Sekunde an. Die Aufnahme wirkt wunderbar homogen und ausgewogen, dennoch sind die Instrumente sehr gut verifizierbar. Das musikalische Programm ist zwar nicht auf solistische Darbietungen ausgelegt, trotzdem macht es anhand dieser Aufnahme Freude, den Protagonisten auch im Detail zu folgen.
Das Ensemble Klassische Philharmonie Nordwest wurde 1996 von Ulrich Semrau gegründet. Seither etablierte sich das Orchester mit dem Schwerpunkt von Auftritten in der nordwestlichen Region Deutschlands. Stilistisch liegt das Hauptaugenmerk auf die Klassik und Romantik. Am Konzertabend in Ludwigsburg standen somit auch Werke der romantischen Streicherliteratur an: von Edvard Grieg „Aus Holbergs Zeit Suite Op. 40" und den zweiten Satz aus den „Zwei Elegischen Melodien Op. 34" und von Antonín Dvořák die „Serenade für Streicher Op. 22".
In der Musik zu versinken, darin zu schwelgen, ist die große Kunst dieser Schallplatte. Entstehen konnte dies vor allem durch die großartige Aufnahme und - nicht zu vergessen - die rein analoge Produktion. Klassik-Liebhaber werden es sicher begrüßen, noch mehr solcher LPs im Rahmen der Studio Konzerte live und schließlich auch als Vinyl erleben zu dürfen.
Fakten
Erstveröffentlichung: 22. September 2017
Label: Neuklang
Bestell-Nummer: NLP 4159
Pressung: Pallas
Inhalt: 180g Vinyl, Klappcover handnummeriert.
Besonderheit: rein analog produziert (2-Spur Studer A820), Erstauflage auf 500 Stück limitiert.
Technik
Rein analoges direct-to-2-track-recording:
Mikrofone:
Violin 1: Schoeps MK4
Violin 2: Schoeps MK4
Viola: Schoeps MK4
Cello: Neumann U87
Bass: Neumann M 189
Ambience: 2x Schoeps MK 2 H, 2x AKG C414
AMS Neve VXS Konsole 60-Channel Patchbay
Studer A 820 Bandmaschine
Besetzung
Aufnahme 30. Januar 2017 in den Bauer Studios, Ludwigsburg.
Trackliste
Seite 1
Edvard Grieg - Holberg Suite Op.40
- Präludium 2:45
- Sarabande 3:42
- Gavotte 2:55
- Air 5:29
- Rigaudon 4:26
Edvard Grieg - Zwei Elegische Melodien op. 34
- Letzter Frühling 4:34
Seite 2
Antonín Dvořák - Serenade for Strings op. 22
- Moderato 4:45
- Tempo di Valse 6:35
- Scherzo 5:52
- Larghetto 4:27
- Finale 6:27
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