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Die gute Nachricht: neues Vinyl ist auch 2021 gefragt wie schon sehr lange nicht mehr. Nach den aktuellen Zahlen der Gfk und dem BVMI stieg der Vinyl Umsatz 2021 um rund 18%. Ob es jedoch weiterhin so bleibt, hierzu ein kleiner Ausblick und die aktuellen Infos.

 

Umsatz Vergleich 2020 zu 2021

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1,79 Milliarden umgesetzt, davon fielen etwa mit 1,28 Milliarden 71,5% auf digitale Formate (Download, Streaming etc.) und ca. 519 Millionen auf physikalische Tonträger (28,5%).
Dies teilte sich in ca. 387 Millionen an CDs und 99 Millionen für neue LPs sowie 27 Millionen sonstige auf (alles Endverbraucherpreise inkl. MwSt., Second Hand Schallplatten sind hier ebenso wenig enthalten wie Importe). Das entspricht bei Vinyl-Schallplatten etwas über 19% Anteil bei den physikalische Tonträger, das war bereits eine beachtliche Größenordnung.

Die Tendenzen setzen sich 2021 noch weiter fort. Der digitale Anteil am Gesamtumsatz stieg weiter, aber auch der Anteil bei den Schallplatten:

Gesamtumsatz 2021 nun 1,96 Milliarden
Digital-Anteil 1,5 Milliarden (76,4%)
Physikalische Tonträger 0,46 Milliarden (23,6%), davon Vinyl-Anteil ca. 118 Millionen und bei CD rund 319 Millionen.

Umsatz 2021Quelle: Bundesverband Musikindustrie BVMI / Gfk Entertainment

 

Fazit

Der Umsatz mit Vinyl Tonträgern ist also 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 18% gestiegen (in der Pressemitteilung des BVMI spricht man sogar von 20,1%, was nach den Zahlen der vorliegenden Grafik jedoch nicht ganz herauskommt)! In etwa gleicher Größenordnung gingen die CD-Umsätze zurück. Setzt sich diese Entwicklung weiter fort, wird die LP auch in Deutschland die Nr. 1 bei den physikalischen Tonträgern sein.

 

Probleme für den Vinylboom

Schallplatten Presswerk MY45Vinylpresse bei MY45

Der weiterhin reale Vinylboom hat drei große Probleme, welche dieses enorme Wachstum bremsen oder gar umkehren könnten:

1. Presswerke weltweit ausgelastet
2. Engpässe bei Zulieferer der Presswerke
3. Ölknappheit durch den Ukraine-Krieg

Die beiden ersten Punkte sind in den letzten zwei Jahren bereits recht deutlich geworden, Auftraggeber für Schallplatten-Produktionen mussten dies recht schmerzlich erkennen, mit allen Konsequenzen (siehe auch Beitrag „Corona hat die Musikwelt verändert“).
Nun aber kommt mit dem Ukraine-Krieg eine drohende Ölknappheit bzw. dessen Verteuerung hinzu. Öl als der Grundbestandteil des Rohmaterials von PVC wird demnach in naher Zukunft erheblich teuerer, zumal auch der Transport und weitere Materialien im Zusammenhang der Schallplattenherstellung davon betroffen sein werden.
Das bedeutet, dass auch die Preise für die Schallplatten noch weiter steigen werden, möglicherweise in einem Bereich, den viele Vinyl-Kunden nicht mehr bereit sind zu zahlen.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Wollen wir positiv bleiben!

 

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