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05
Dez 2021
- Kategorie: Fan-Blog
- Geschrieben von Manfred Krug
Die sieben größten Irrtümer der Vinyl-Freunde
Es kann nicht jeder ein Experte in Sachen Analogtechnik sein. Dennoch staunt man immer wieder, welche Irrtümer sich stetig verbreiten. Mit diesem kleinen Bericht möchte ich dazu beitragen, dass Vinyl-Fans in einigen Fragen etwas mehr Sicherheit bekommen. Sieben Aspekte wurden beleuchtet, die in der Analog-Szene gerne mal etwas falsch kursieren.
Sieben beliebte Fehler in der Analogszene
Trennmittel bei Schallplatten
Ein hartnäckiges Märchen, über das Fachleute aus den Presswerken allenfalls noch schmunzeln können. Nein, es gibt kein Trennmittel bei der Pressung!
Schutzfilm auf der Platte
Auch ein Schutzfilm gehört zu den Dingen, auf welche man im www immer wieder trifft. Keine LP bekommt bei der Herstellung einen Schutzfilm verpasst. Was allerdings nach dem Kauf einer Schallplatte für den Privatmann möglich ist und durchaus sehr gute Resultate erzielt, ist die Behandlung der Platte mit LAST2. Infos dazu bei Vinylclean.
LP hat mehr Dynamik als CD
Schön wärs. Eine Schallplatte hat einen Dynamikumfang von bis zu 60 dB, während die herkömmliche CD auf knapp 100 dB kommt. Wobei die Dynamik der LP nicht voll genutzt werden kann, weil der übliche Störspannungsabstand einer Platte im Bereich von 40-45 dB liegt.
Die Nadel soll möglichst viel Kontakt zur Rillenflanke haben
Nun, das ist weder wünschenswert noch nötig. Die Nadel hat je nach verwendeten Schliff links und rechts nur zwei winzige Punkte, an denen sie die Rille berührt. Die von der Nadel ausgelesene Musikinformation ist lediglich vertikal und horizontal enthalten, mehr Kontaktfläche ist demnach nicht nötig.
Die Nadel nimmt den Schmutz aus der Rille, eine Reinigung ist nicht nötig
Es gab früher einen recht bekannten Plattenspieler-Hersteller, der genau das propagiert hat. Wer sich einmal eine Plattenrille unter dem Mikroskop angeschaut hat und womöglich den exakt gleichen Abschnitt nach einigen weiteren Abspielen (ohne Plattenwäsche) noch einmal untersucht, wird keine Freude an der Veränderung haben. Auch gehörmäßig lässt sich leicht der Unterschied zwischen einer LP, die mit einer Plattenwaschmaschine gereinigt wurde und einer Ungewaschenen heraushören.
Die ersten Exemplare bei der Pressung klingen besser
Das zumindest teilweise theoretisch richtig. Allerdings im Sinne der Störgeräusche und nicht dem Klang, dieser bleibt während dem gesamten Press-Auflage gleich. Tatsächlich entstehen durch die extreme Beanspruchung während des Pressvorganges immer mehr winzige Fehler an der Matrize, so dass die letzten LP-Exemplare durchaus eher Mängel haben als etwa die Nr. 50.
Übrigens werden die ersten LPs bei einer neuen Pressung weggeworfen (ist nicht bei allen Presswerken gleich), bis die Ausformung und Temperatur der Matrizen stimmen und kontinuierlich sind. Aber selbst bei nummerierten Platten (Seriennummer auf dem Cover) bedeutet die z.B. die Nummer 0010 nicht, dass hier die zehnte LP aus der Pressmaschine in das dazu gehörige Plattencover kommt.
Weniger Auflagekraft der Nadel schont die Schallplatte
Eher das Gegenteil ist richtig. Normalerweise hat jeder Tonabnehmer eine empfohlene Auflagekraft, die meist in der Mitte des Bereiches zwischen einmal und maximal liegt. Nimmt man nun den untersten Wert oder unterschreitet ihn womöglich, besteht die Gefahr, dass die Nadel bei der Abtastung keinen sicheren Kontakt mit der Vinyloberfläche hat. Ähnlich wie ein defekter Stoßdämpfer beim Autoreifen dafür sorgt, dass dieser nicht mehr permanent Kontakt mit der Straße hat, sondern teils darüber „hinwegfliegt“, so kann man sich den Effekt bei der TA-Nadel vorstellen. Beschädigung des Vinyls beim Auftreffen der Nadel inklusive. Tipp: ich nehme immer den höchsten Wert der empfohlenen Auflagekraft.
Bei Fragen gerne hier ein Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schreiben.
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