Bewertung: 4 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern inaktiv
 

Eine berühmte Organistin, die auch heute gerne Schallplatten hört: Barbara Dennerlein

Auf ins neue Jahr mit dem Start einer neuen Reihe: „Interview - 7 Fragen an …“. Ich stelle berühmten MusikerInnen sieben Fragen, die sich weitgehend mit dem Vinyl beschäftigen. Den Auftakt bildet das Interview mit niemand geringeren als der berühmten Organistin Barbara Dennerlein!

 

Interview - 7 Fragen an Barbara Dennerlein

Barbara Dennerlein Interview PortraitDenkt man an Hammond B3, so kommt einem automatisch auch der Name Barbara Dennerlein in den Sinn. Sie gehört nicht nur zu den bedeutendsten MusikerInnen der deutschen Jazz-Szene, sondern hat auch längst international einen ausgezeichneten Ruf. Jazz Awards und der Preis der deutschen Schallplattenkritik sorgten dafür, dass etwa eine LP wie „Take Off“ beim legendären Plattenlabel Verve den Platz 1 der Jazz-Charts eroberte. In renommierten Jazzclubs (etwa dem „Blue Note“ und das „Sweet Basil“ in New York, „Ronnie Scott's Club“ und dem „Jazz-Café“ in London) war sie ebenso zu Gast wie auf internationalen Festivals in Montreal, Vancouver, Toronto, Edmonton, Den Haag, Arhus, Maastricht u.v.a.

Trotz aller Erfolge ist Barbara ein Mensch geblieben, der den Kontakt zu den Fans hält und nicht etwa abgehoben in eigenen Sphären schwebt. Vielleicht ist es neben ihrem musikalischen Genie eines der Gründe dafür, dass sie so beliebt ist und von ihrem treuen Publikum geschätzt wird. Um so mehr freue ich mich, meine sieben Fragen stellen zu dürfen:

 

Erinnerst du dich an deine erste Schallplatte, die du bekommen oder selbst gekauft hast?

B.D. Jimmy Mc Griff "A Bag Full Of Soul"

 

Welche LP hat dich am meisten geprägt/beeinflusst?

B.D. Da gibt es keine spezielle LP. Ich hatte LPs von diversen Jazz Musikern wie Charlie Parker, Jimmy Smith etc., aber liebte aber auch LPs von Carlos Santana, Dianne Warwick u.a.
Was mich sehr weitergebracht hat damals, waren die Play Along LPs mit Musik von Charlie Parker und Duke Ellington. Es war unheimlich inspirierend mit solchen Musikern quasi zusammenspielen zu können.

 

Die Musikwelt im Wandel - welche Veränderung ist deiner Meinung nach die wichtigste der vergangenen Jahrzehnte?

B.D. Digitalisierung, Download, Streaming - eine Katastrophe für die Musiker, weil ihre Leitung nicht mehr angemessen vergütet wird und weil Musik beliebig wird. Die Wertschätzung für die Musik verschwindet durch den Überfluss, der zudem entweder komplett kostenlos oder sehr billig zu erwerben ist. Hinzu kommt, dass ein gutes Album eine musikalische Geschichte erzählt. Durch den Download von einzelnen Tracks geht dies verloren.

 

Hörst du selbst noch Vinyl Schallplatten oder eher digitale Medien?

B.D. Nur Schallplatten und CDs. Ich möchte etwas in der Hand haben und die physische Verpackung

 

Welche deiner Platten findest du selbst am gelungensten?

B.D. Studiokonzert (Neuklang) und Christmas Soul (Edel)

 

Mit wem möchtest du ein Konzert machen, wenn du freie Auswahl hättest?

B.D. Mit Pat Metheny.

 

Was wäre dein Wunsch an die (musikalische) Zukunft?

B.D. Wertschätzung echter künstlerischer Leistung, faire Bedingungen für die Vermarktung von Musik, weniger niveauloser Massenkonsum, mehr Qualität und weniger Quantität. Dadurch, dass heute technisch "alles" möglich ist, ist echtes Können nicht mehr Grundvoraussetzung.

 

Vielen Dank für das Interview.

 

Wer Lust auf Neues von Barbara Dennerlein hat, am 15. Februar 2019 erscheint ihre CD "Best Of Blues - Throught The Years“. Mehr dazu siehe unten im Link zu ihrer Webseite.