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Ein kommt aus Texas und so klingt er auch: Jeffrey Halford | Foto: Adam Rossi

West Towards South“ ist eines der Opfer der zur Zeit herrschenden Pandemie, sie sollte eigentlich schon im Frühjahr 2020 erscheinen. Nun aber ist es soweit, der US-Amerikaner Jeffrey Halford hat uns ein starkes Americana-Roots-Album beschert, auf das es sich gelohnt hat zu warten!

 

Jeffrey Halford - West Towards South (LP, Vinyl)

Ein sehr, sehr cooles Album, das Jeffrey Halford und seine Mannen da abgeliefert haben. Besonders Liebhaber von amerikanischer Rootsmusik werden an dieser LP ihre Freude haben. „West Towards South“ ist ein großartiger Mix aus handgemachten Rock, Country und ganz viel Blues. Dazu kommt noch die dunkle und charaktervolle Stimme von Halford, die alleine schon diese Platte wert ist. Und es gibt noch einen weiteren Pluspunkt: die Schallplatte klingt richtig gut!

 

Richtung Süden

Jeffrey Halford West Towards South VinylThe Healers - das sind neben Jeffrey Halford der Co-Produzent und Keyboarder Adam Rossi sowie Bassist Bill MacBeath (Alvin Youngblood Hart). Unterstützt wird dieses Trio von einigen Gästen, von denen ich die Violinistin Alyssa Joy Claffey besonders erwähnen möchte: sie begleitete Halford in der kurzen, aber sehr stimmungsvollen Nummer „Geronimo“ ganz alleine und das sehr ergreifend. Zwar fällt dieses Stück aus dem Rahmen der restlichen Tracks, demonstriert aber das prima Songwriting der Platte. Der anschließende „Rausschmeisser“ ist eine wunderbare Ballade, die das vorgenannte nur noch mal auf andere Weise unterstreicht - „Ballad Of Ambrose And Cyrus“ zeugt von erstklassigem Songwriting.

Aber zurück zum Anfang. Der Einstieg mit dem Titelstück „West Towards South“ ist bereits so ein unwiderstehliches Ausrufezeichen. Mit coolem Sprechgesang, einem schleppenden Rhythmus, der erdigen Orgel und einer atmosphärischen Gitarre scheint diese Nummer direkt aus den Sümpfen des Südens geboren zu sein. „Deeper Than Hell“ ist dagegen ein Countryrock-Stampfer, der Laune macht. Eine schöne Akustikgitarre eröffnet dann „Dead Man's Hand“, hier sind wir dann schon deutlich im Blues zuhause, mit einem leichten TexMex-Feeling. In der nächsten Nummer „Willa Jean“ hat man anfangs das Gefühl, bei Eric Bibb gelandet zu sein, ehe mit dem Gesang von Halford wieder die Kurve zu Blues-orientiertem Rock eingeschlagen wurde.

Three-Quarter Moon“ könnte genauso gut die kitschige Szene eines Gitarristen auf der Veranda eines alten Holzhauses irgendwo im Staubligen Süden der USA beleuchten, aber ja, sie hat Charme! Auch „A Town Called Slow“ beginnt dezent mit Gitarre, ehe die Band einsteigt und dem Song Schwung gibt, wobei das Piano nette Einlagen liefert. Sehr schön ist auch die Ballade „Sea Of Cortez“, bei der Halford meist nur von der Gitarre begleitet wird, aber auch von einem Akkordeon, das bei den Credits nirgends erwähnt wurde. Und dann ist da noch das klasse „The Gallows“, das wuchtig von Schlagzeug und Bass intoniert wurde - ob diese schaurige Nummer der Soundtrack zu einem Italowestern sein sollte, bei dem ein Verurteilter auf dem Weg zum Galgen ist?

So oder so, diese Scheibe ist lohnenswert - ein gelungener Ausritt in die Welt des Roots-Americana!

 

 

Fakten

Veröffentlichung: April 2019 (USA) / September 2020 (EU)
Label: Sun Valley Records
Bestell-Nummer: 11632
Pressung: GZ Media
Pressqualität*: 3
Inhalt: 140g Vinyl
Besonderheit:
Aufnahmen: San Francisco und Mill Valley, Kalifornien
Mastering:

 

Besetzung

The Healers
Jeffrey Halford - guitars, vocals
Adam Rossi - keyboards, vocals, percussion
Bill MacBeath - bass

Gäste
Tom Heyman - guitar, pedal steel
Don Zimmer - guitar
Mark Karan - guitar
Dave Coltrara - bass
Alyssa Joy Claffey - violin
Kevin White - bass
Scott - Amendola - drums
Rob Hooper - drums

 

Trackliste

Seite 1

1. West Towards South 3:23
2. Deeper Than Hell 3:12
3. Dead Man's Hand 2:43
4. Willa Jean 3:30
5. Three-Quarter Moon 4:15

Seite 2

6. A Town Called Slow 3:48
7. Sea Of Cortez 3:36
8. The Gallows 4:01
9. Geronimo 2:18
10. Ballad Of Ambrose And Cyrus 3:33

 

* Pressqualität 1-5:
1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler
5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt

 

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