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Robot Koch & Savannah Jo Lack vor einem Klavier

Robot Koch & Savannah Jo Lack haben eine Mini-LP eingespielt | Foto: Jamie Azar

Das Hamburger Plattenlabel Neue Meister hat eine EP veröffentlicht, die einmal mehr den modernen Crossover-Weg weiterdenkt. Mit dem deutschen Elektronik-Musikproduzenten Robot Koch und der australischen Geigerin Savannah Jo Lack sowie dem Deutschen Kammerorchester entstand eine äusserst reizvolle Mini-LP, die ich gerne in dieser Review vorstelle.

 

Robot Koch & Savannah Jo Lack - Otherwhere (EP, 10“ Vinyl)

Wie viele zeitgenössische Musikproduzenten kommt Robot Koch aus dem HipHop-Bereich und der elektronischen Musik. Mit der Berliner Band Jahcoozi war er weltweit auf Tour. Sein kompositorisches Talent sprach sich herum, Koch produzierte für Marteria, Casper oder Max Mutzke. Dass er auch eine Neigung zur Filmmusik zu haben scheint, erweist sich bei „Otherwhere“ als Glücksfall.

Synergiewerk „Otherwhere“

Robot Koch Savannah Jo Lack Otherwhere VinylEine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kammerorchester war fast schon zwangsläufig. Genauso wie die Fortsetzung der Kooperation mit der australischen Geigerin Savannah Jo Lack, wie z.B. 2016 mit „Particle Fields“ bereits geschehen. Die fünf Titel dieser Platte zeigen, welche Synergie Elektronische Musik, Klassik und filmische Sounds ergeben kann.

Schon die erste Nummer „Light Through A Canvas“ zeigt sich mit einer spannenden Dramaturgie: elegische Streicher eröffnen das Geschehen. Die Bratschen und Bässe setzen einen Kontrapunkt, der in Filmmusiken gerne eingesetzt wird und so Spannung erzeugt. Das Ganze nimmt dann Fahrt auf, wobei mich der Moment, wo die Elektronik mächtig einsetzt, schon gut mitnimmt. „Reflections“ ist deutlich wehmütiger und auch etwas langsamer getaktet. Die Elektronik hält sich stark im Hintergrund, lediglich ein dunkles Pochen und zum Ende hin macht sie sich dann noch bemerkbar.

Auch „Stars Aligned“ kommt dunkel und melancholisch, ehe sich ein rasanter Beat einstellt, der das Orchester mitnimmt - Robot Koch, Savannah Jo Lack & Co. auf der Überholspur. „Steam“ beginnt mit einem Piano, gefolgt von Lacks Violine und den Streichern, eine sehr sensibel und trotzdem kraftvoll gespielte Nummer. Dieses feine Zusammenspiel gibt auch dem letzten Song „Departure“ Kraft, trotz des auch hier langsamen Tempos. Ich sehe diese Art Musik schon als kommenden Soundtrack zu einem Film, der alleine wegen dieser akustischen Untermalung reizvoll sein dürfte!

Eine Mini-LP, die den Schwerpunkt eher auf das Kammerorchester als die Electronics setzt, ist zumindest für mich höchst ansprechend. Die elektronischen Sounds als Instrument eingesetzt und keineswegs vordergründig - klingt so moderne Klassik? Bleibt abzuwarten, ob diese Zusammenarbeit auch in einer kompletten LP münden wird - ich hoffe es!

 

Fakten

Erstveröffentlichung Vinyl: 20. September 2019
Label: Neue Meister Music / Edel Germany
Bestell-Nummer: 0301273NM
Pressung: optimal media
Inhalt: 10“ Vinyl
Besonderheit: 25cm LP (33rpm)

 

Besetzung

Robot Koch - Electronics
Savannah Jo Lack - Violine
Deutsche Kammerorchester
Gabriel Adorján (Dirigent)
Clemens Christian Poetzsch - Klavier in „Stream“
Julien Marchal - Klavier in „Departure“


Trackliste

Seite 1

1. Light Through A Canvas
2. Reflections

Seite 2

3. Stars Aligned
4. Steam
5. Departure

 

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