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Foto: Jenny Baumgartner

10 Jahre ist es her, dass Tonbruket inoffiziell die Nachfolge von E.S.T. antraten. Nun haben die Schweden mit „Masters Of Fog“ ihr sechstes Album am Start. Und wieder entziehen sie sich erfolgreich jeder Musik-Schablone und machen einfach ihr eigenes Ding. Dass dies Spaß macht, insbesondere bei dieser Vinyl-Ausgabe, erzählt diese Review.

 

Tonbruket - Masters Of Fog (LP, 180g Vinyl)

E.S.T.-Bassist Dan Berglund gründete 2009 mit Tonbruket eine Band, die so anders ist und doch zumindest weitgehend dem Jazz zugeordnet wird. Denn die Einflüsse seiner drei Mitspieler sind so gravierend, dass ihre Musik von der Basis des Jazz ausgehend in allerlei Richtungen strahlt. Das kann Rock sein, Dancebeats durchziehen die Rhythmen genauso wie afrikanische Einflüsse, Ambient-Sounds geben dem Ganzen ein nicht greifbares Gesicht und unvermittelt treten Pop-Melodien in das Rampenlicht. „Masters Of Fog“ setzt da auch noch etwas drauf.

 

Musikalische Entdeckungen

Tonbruket Masters Of Fog VinylAngesichts der Sounds und Klangskulpturen dieser Schallplatte ist es trotz der hervorragenden Aufnahmequalität of schwer zu erkennen, welche der Klänge welchem Instrument zuzuordnen ist. Das Quartett geht hier raffiniert vor, gestaltet ihre Arrangements unglaublich variantenreich und komplex zugleich. In „The Enders“ zum Beispiel hört man epische Soundlandschaften, die doch sehr an Pink Floyd erinnern. Dann werden Gitarren gespielt, die eher an eine Surf-Combo der 60er denken lassen. Tonbruket aber kriegen immer wieder die Kurve und reißen das, was man soeben noch ordentlich in die Schublade gesteckt hat, gleich wieder raus und wirbeln es mit stilistischem Wahnwitz durcheinander. Was mir daran aber gefällt: das hat Stil und wirkt nie völlig abstrakt oder anstrengend.

Vielmehr ist das Geschehen auf „Masters Of Fog“ eher wie eine Reise durch unbekannte Gefilde, die hier und da Bekanntes zeigt, in Wahrheit aber die Überraschung als roten Faden bietet. Handwerklich sind die Vier ohne Zweifel auf sehr hohem Niveau, was sich an der Rhythmussicherheit und dem Klangfarbenreichtum zeigt. Es macht einfach große Freude, ihnen zuzuhören und dabei zu staunen, was sie uns für ein Potpourri an instrumentellen Raffinessen präsentieren. Ein schöner Anspieltipp ist in dieser Hinsicht das über sieben Minuten dauernde „The Barn“ mit Violine, akustischer Gitarre und viiiiiel Rhythmus!

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 27. September 2019
Label: Act Music
Bestell-Nummer: 9892-1
Pressung: optimal media
Inhalt: 180g Vinyl, Download-Code
Besonderheit:

 

Besetzung

Dan Berglund - double & electric bass
Johan Lindström - guitars, pedal steel guitar & keyboard
Martin Hederos - piano, synthesizers & violin
Andreas Werliin - drums, percussion & radio (on 2)

 

Trackliste

Seite 1

1. Masters Of Fog ( Johan Lindström) 7:19
2. AM/FM ( Dan Berglund) 4:37
3. The Enders ( Martin Hederos) 4:01
4. Enter The Amazonas ( Tonbruket) 1:36
5. Tonabillity ( Johan Lindström) 2:28
6. Waiting For Damocles Sword ( Johan Lindström & Dan Berglund) 2:07

Seite 2

7. Wheel No. 5 ( Johan Lindström) 4:04
8. The Barn ( Johan Lindström) 7:26
9. Chain Rule Formula ( Johan Lindström) 2:46
10. A Tale Of Fall ( Dan Berglund & Johan Lindström) 4:05
11. The Pavlova Murders ( Martin Hederos) 4:55

 

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