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Sehr variantenreich mit unveröffentlichten Tracks Hattler - Vinyl Cuts 3 | Foto: Gerald Langer

Teil 3 der „Vinyl Cuts“-Trilogie lädt zum letzten Mal ein, einen Blick auf das Œuvre des Künstlers Hellmut Hattler zu werfen. Die Hälfte der Songs ist unveröffentlicht, die andere stammen aus früheren CDs, für Vinyl-Fans jedenfalls erstmals analog zu erleben. Die Review zur LP.

 

Hattler - Vinyl Cuts 3 (LP, Vinyl)

Die meisten von euch werden Hellmut Hattler wohl von seiner ehemaligen Band Kraan her kennen. Spezialisten werden vielleicht auch an Guru Guru denken, wo der Bassist teils unter dem Pseudonym Karla Maria von Sinnen aufgetreten ist. Jazzfans hingegen werden sich unter Umständen auch an Tab Two erinnern, wo er Joo Kraus traf. Dieser wirkt zwar bei drei Songs dieser Platte mit, ansonsten hat „Vinyl Cuts 3“ jedoch wenig mit der ehemaligen musikalischen Ära Hattlers zu tun.

 

Hattlers Post-Kraan-Ära

Hattler Vinyl Cuts 3Wie so viele deutsche Musiker hat auch Hellmut Hattler ein bewegtes Musikerleben und zeigt im Laufe der Jahre eine Erweiterung seines Repertoires: von Krautrock und Jazzrock gehts über Acid Jazz hin zu dem, was er in den letzten Jahren bevorzugte: elektronisch geprägte Musik - irgendwo zwischen Soul, Clubmusic, Elektro und funky Acidrock.

Im Jahre 2015 startete das Projekt Vinyl Cuts, initiiert von Hattlers Fan-Base. Über Facebook votierten sie für ihre Lieblingsstücke aus dem Repertoire von Hellmut Hattler, so entstand der erste Teil. Nun also liegt bereits der dritte Part vor, der zumindest eines bereits auf dem Plattencover erkennbar macht: Hattler ist bei allen Stücken als Komponist vermerkt.

Die Tracks sind überaus variantenreich gestaltet und ausgewählt: der funky Clubsound mit sanft hinterlegten Stimmen im ersten Stück „Call“, dem akustisch instrumentierten „Lieblingslied“ (ua. mit Joe Kraus), der lässig-coole Groove von „Gasbags“ ist eher eine Dancefloor-Nummer. Im poppigen „To Bed“ steht der Gesang von Maya Singh ziemlich im Mittelpunkt, während das Instrumentalstück „Acid Blues No.1“ jazzig daherkommt.

Danach folgen zwei Liveaufnahmen: „Don’t Bother“ mit den beiden Sängerinnen Sandie Wollasch & Nkechi Mbakwe ist ziemlich soul-orientiert, im Rhythmus langsamer arrangiert. „The Terrace“ hingegen zeigt Hattlers Bass-Spiel äusserst prägnant, ebenso wie der starke Part des Gitarristen Torsten de Winkel - ein klasse Track, der Laune macht! Mit dem sinnlich-verträumten „Velocity“ endet diese Platte, die den Hattler-Fans wohl wieder eine Menge Freude machen wird. Und so manchen, der die beiden ersten Teile nicht kennt, wohl darauf auch neugierig macht.

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 13. September 2019
Label: Bassball Recordings / 36Music
Bestell-Nummer: LP36094
Pressung: duophonic
Inhalt: 180 Vinyl
Besonderheit: auf 1000 Stück limitiert


Trackliste

Seite 1 (Night side)

1. Call 6:21 (unreleased)
Beats and sounds: Peter Musebrink, basses: Hellmut Hattler

2. Lieblingslied (string version) 5:08
Fluegelhorn and string arrangement: Joo Kraus; grand piano: Martin Kasper, violin 1: Andrea Staton, viola: Maria Braun, violin 2: Consuelo Valdes, violoncello: Anne Schuhmacher, drums and sounds: Oli Rubow; basses: Hellmut Hattler

3. Gasbags 5:10 (unreleased)
Vocals: Fola Dada, beats and sounds: Peter Musebrink, additional drums: Juergen Schlachter, basses: Hellmut Hattler

4. To Bed 3:00
Vocals: Maya Singh, beats and sounds: Christian Lohr, basses: Hellmut Hattler

 

Seite 2 (Day side)

5. Acid Blues No.1 3:52 (unreleased)
Guitar: Torsten de Winkel, horns: Joo Kraus, organ: Martin Meixner, drums: Oli Rubow, basses: Hellmut Hattler

6. Don’t Bother (live) 4:40
Vocals: Sandie Wollasch & Nkechi Mbakwe, trumpet and piano: Sebastian Studnitzky, drums: Oli Rubow, additional sound effects: Pit Baumgartner, basses: Hellmut Hattler

7. The Terrace (live) 7:35
Guitar: Torsten de Winkel, drums: Oli Rubow, basses: Hellmut Hattler

8. Velocity 4:48
Beats and sounds: Peter Musebrink, trumpet: Joo Kraus, vocals and basses: Hellmut Hattler