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lachender Big Daddy Wilson im Mantel und vor einer Wand

Über seine gelungene Schallplatte "Deep In My Soul" kann sich Big Daddy Wilson freuen | Foto: Austin Britt

Einer wie Big Daddy Wilson hat sie - die tief im Soul und Blues verwurzelte Stimme. Damit begeisterte er bereits bei seinen bisherigen Platten, nun aber kehrte er für „Deep In My Soul“ in seine Heimat zurück, dem Süden der USA. Heraus kam eine brillante Schallplatte - in jeder Hinsicht. Die Review zur Vinyl-Ausgabe.

 

Big Daddy Wilson - Deep In My Soul (LP, 180g Vinyl)

Aufgewachsen ist Big Daddy Wilson in Edenton, North Carolina/USA. Das also sind seine Wurzeln, die ihn bis in die Jugend prägten. Seit 1979 kam er über den Militärdienst nach Deutschland, wo er in Musicclubs seine musikalischen Talente entfalten konnte. Seine warme, tiefe Soulstimme sorgte für Erfolge in der europäischen Szene, seine LP „Neckbone Stew“ z.B. bekam gar den Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste 2/2017). Doch Wilson reizte es, in seine Heimat für die Aufnahmen zu „Deep In My Soul“ zurückzukehren.

 

Zurück in die Heimat

Big Daddy Wilson Deep In My Soul VinylSeine Stimme strahlt eine Kraft aus, die man vermutlich nur von jemanden hört, der aus dem Süden der USA stammt. Soul, Gospel und Blues verschwimmen bei ihm zu einem fesselnden Ganzen, etwas, das aus der Tiefe der Seele kommt. Bei der LP „Deep In My Soul“ taucht es auf, elektrifiziert und mit größerer Band. Da kommen Bläser zum Einsatz, wimmert die Orgel genüßlich und die Rhythmustruppe treibt das Geschehen voran. Und man merkt auch, dass hier mit Jim Gaines ein Experte an den Reglern im Aufnahmestudio saß, der wusste, wie man die Leidenschaft und musikalischen Fähigkeiten der Protagonisten bestens in Szene setzt.

Ob es nun ein Funk wie bei „Tripping On You“ oder ein Reggae-Rhythmus („I Got Plenty“) ist, das fügt sich alles nahtlos an die soulgetränkten Bluesnummern des Albums. Die Band zeigt einen geschlossenen Eindruck, Soli stehen nicht sonderlich im Vordergrund. Durch die Background-SängerInnen entsteht ohnehin eine soulige Atmosphäre, die auch dann vorhanden ist, wenn die Bläser Zurückhaltung üben. Bedenkt man, dass Wilson den Blues erst wirklich in Deutschland kennengelernt hat (wo er auch heiratete), dann kann man angesichts dieser authentischen Soul/Blues-Songs nur staunen.

Klar, die Aufnahmen fanden in Tennessee statt, von dem Grammy-prämierten Produzenten Jim Gaines betreut und mit der Gitarristin Laura Chavez und dem Bassisten Dave Smith sowie der soliden Band Top-Leute zur Seite. In diesem Umfeld konnte sich Big Daddy Wilson ausleben, hörbar. Hinzu kommt, dass diese erstklassige Aufnahme-Qualität und schließlich auch die Bearbeitung des Masters bei Pauler Acoustics ein präzises Klangbild schuf, das auch Feinheiten zu offenbaren weiß.

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 14. Juni 2019
Label: Ruf Records
Bestell-Nummer: RUF 2058
Pressung: Pallas
Inhalt: 180g Vinyl
Besonderheit:

 

Besetzung

Big Daddy Wilson - Vocals
Laura Chavez - Guitar
Will McFarlane - Guitars, Backing Vocals
Mark Narmore - Keyboards
Rick Steff - Organ
Brad Guin - Saxophon, Backing Vocals
Ken Waters - Trumpet
Dave Smith - Bass
Steve Potts - Drums
Mitch Mann, Brad Guin, Ken Waters - Backing Vocals
Trinecia Butler, Kimberlie Helton - Backing Vocals

Aufnahmen Dezember 2018 in den Bessie Blue Studios in Stantonville, Texas/USA & Fame Studios in Muscle Shoals, Alabama/USA

 

Trackliste

Seite 1

1. I Know 3:12
2. Ain't Got No Money 3:15
3. Mississippi Me 3:35
4. Tripping On You 4:25
5. I Got Plenty 4:08
6. Hold On To Our Love 3:15

Seite 2

7. Deep In My Soul 4:38
8. I’m Walking 4:16
9. Crazy World 5:23
10. Redhead Stepchild 4:06
11. Voodoo 3:21
12. Couldn‘t Keep It To Myself 0:49