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Laura Loeters und Gregor Sonnenberg (The Day)

Die beiden haben ein wunderbares Album abgeliefert - mehr als nur Dream-Pop | Foto: Lumi Lausas

Wer The Day googelt, wird sicherlich kaum auf das niederländisch-deutsche Duo stoßen, das mit der LP „Midnight Parade“ ein erstes Fullsize-Album veröffentlichte. Da steckt dann doch ein gewisses Selbstbewusstsein oder auch eine Naivität dahinter, um mit diesem Bandnamen Erfolg zu haben. Die beiden brauchen kein Google, sie überzeugen mit einer großartigen Schallplatte - hier kommt die Review dazu.

 

The Day - Midnight Parade (LP, 180g Vinyl)

Zwei junge Menschen treten den Weg in die bunte Musikwelt an und versuchen, ihren eigenen Weg zu finden. Mir scheint, als würden sie mit ihrem Erstlingswerk von The Day schon einen mächtigen Schritt Richtung Erfolg getan zu haben. Die 13 Songs gehen gut ins Ohr und erzeugen trotzdem einen erstaunlichen Nachhall, sobald der letzte Takt verklungen ist. Es scheint ganz so, als hätten sie mit ihrem Sound etwas bei ihren Zuhörern erreicht.

 

Mehr als nur Dream-Pop

The Day Midnight Parade VinylLaura Loeters residiert im holländischen Utrecht und Gregor Sonnenberg ist in Hamburg zuhause. Dass sie trotzdem eine solche Platte in kompletter Eigenregie zustande gebracht haben, unterstreicht schon mal den europäischen Gedanken. Aufgenommen haben sie die Platte in Dortmund und Hamburg. Alle Instrumente bedienten die zwei selbst, bis auf das Schlagzeug, welches von zwei befreundeten Musikern (Jens Golücke und Janik Hüsch) gespielt wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei der Synthesizer und ganz besonders der wunderbare Gesang von Laura.

Dream-Pop steht hier auf dem Programm, doch das trifft es nur oberflächlich betrachtet. Tatsächlich ist das Album vollgepackt mit jede Menge Reminiszenzen an die 80er und 90er Jahre: unterschiedlichste musikalischen Spreng­sel wie etwa Elektropop Marke Alan Parsons oder auch OMD, Stadion-tauglicher Breitwand-Pop mit Hall-unterlegten Gitarren („Berlin“) oder funky Grooves, welche in ihrem Fall federleicht wirken („Grow“). Überhaupt scheinen die Songs locker-lässig arrangiert worden zu sein, vermutlich aber steckt harte Arbeit dahinter.

So haben sie zwischen zwei Songs spannende Intermezzo eingebaut, welche den jeweils folgenden Track geschickt einleiten. Dies passiert nach „We Killed Our Hearts“ mit dem Zwischenspiel „Gravity Has Played Its Part“, der zu einem der Höhepunkte der LP führt „Berlin“. Eine verträumte Komposition mit herrlicher Melodie, die bei einem CD-Player die Replay-Taste in Aktion bringen würde - beim Schallplattenspieler hingegen geht es weiter. Und zwar mit dem nächsten Interlude „I Drew A Map“ (in Jean-Michel Jarre Manier), dem das unauffällige „The Years“ folgt. Deutlich reizvoller klingt da für mich das nachfolgende „Illuminate“, welches ruhig dahinfliesst und dem Gesang einen besonderen Stellenwert ermöglicht. Denn hier zeigt Laura Loeters, dass sie mit weicher Akzentuierung ihrer Stimme noch mehr Ausdruck verleihen kann. Mit einem letzten Interlude endet diese klasse LP, die übrigens auch klanglich - trotz oder gerade wegen der LoFi-Ansätze - ziemlich gut klingt. „Midnight Parade“ - ein starkes Ausrufezeichen zu Beginn des Jahres 2019!

 

Fakten

Veröffentlichung: 18. Januar 2019
Label: Sinnbus
Bestell-Nummer: SR078
Pressung: MPO
Inhalt: 180g Vinyl
Besonderheit: Beiblatt mit Texten, Download-Code

 

Trackliste

Seite 1

1. Island
2. Where The Wild Things Are
3. Grow
4. The Golden Glow
5. Yet To Come
6. Exit Sign

Seite 2

7. We Killed Our Hearts
8. Gravity Has Played Its Part
9. Berlin
10. I Drew A Map
11. The Years
12. Illuminate
13. Folded Paper Planes

 

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