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Man muss sie gehört haben: Leona Berlin | Foto: Marlen Abrecht

Erykah Badu, Jill Scott, India.Arie, Lauryn Hill, Macy Gray, Morcheeba, Alice Keys - alles bekannte Namen aus dem Bereich zwischen Soul-Pop, HipHop und NuSoul. Einen Neuen dürfen wir der Liste nun hinzufügen und dieser spielt da durchaus in der gleichen Liga, trotz erst einer LP: Leona Berlin! Die Review zum Debüt-Album.

 

Leona Berlin - Leona Berlin (2 LP, 45rpm, 180g Vinyl)

Ein Blick auf die Auslaufrille der beiden Vinylscheiben lese ich Halfspeed! Die Spannung steigt. Beim ersten Auflegen grummelt es dunkel, merkwürdig - ok, falsche Geschwindigkeit. Mit 45 Umdrehungen gehts erneut los und schon geht das Staunen los. Mit dieser Doppel-LP liegt das Debüt einer Sängerin vor, die bislang wohl nur Insidern bekannt war: Leona Berlin! Ihre Stimme ist alles andere als gewöhnlich, sie berührt. Und die Musik ist trotz der modernen Gestaltung eher zeitlos, elegant, lässig und fesselnd zugleich. Die Rezension von „Leona Berlin" hat mir eine besondere Freude bereitet, solche Werke sollten öfter auf meinem Plattenspieler landen.

 

Leona Berlin - eine starke Stimme im klassischen Soul-Zirkus

Leona Berlin-VinylDie bei Karlsruhe geborene Sängerin, Songwriterin und Produzentin Leona Berlin hat ihr erstes Album in verschiedenen Studios in New York, Berlin Mainz und Darmstadt aufgenommen. Nicht nur das ist ungewöhnlich, sondern auch die große Zahl der beteiligten Musiker und insbesondere die Verwendung vieler klassischer und akustischer Instrumente - von Piano über Hammondorgel zu Bläser und Streicher. Das heißt nichts anderes, als dass Leona Berlin exakt die gleiche Musik auch live spielen kann. Im Gegensatz zu Popsternchen, die ohne Computer und Verbiegen der Stimme durch einen Soundmagier nicht funktionieren. Leonas Stimme hingegen tut das auch a cappella und mit minimaler Begleitung. Mal sanft und glockenrein, dann wieder mit einer Schwärze versehen, die schlicht verblüfft. Dass diese Sängerin auch Blues und Funk kann, scheint da nur noch zu verständlich.

Und sie kann produzieren. Dieses Album ist ihr eigenes Werk, sowohl im Songwriting als auch in der Produktion, wobei sie dabei von Mathis Grossmann Unterstützung bekam. Die Songs sind allesamt clever arrangiert, wirken hoch professionell und jederzeit international konkurrenzfähig. Damit meine ich die eingangs erwähnten berühmten Sängerinnen des Genres, das im Fall von Leona vorwiegend zwischen NuSoul, leicht jazzigen Grooves und Elementen des HipHop und R&B pendelt. Selbst in coolen TripHop driftet sie ab und man folgt ihr gerne auf diese Abwege. Das kann hier in langsamen Beats münden, dort in Midtempo gehalten sein und dann auch wieder vorwärts treibend daherkommen.

Sehr stark ist da unter anderem die Coverversionen von Sinéad O'Connors "Nothing Compares 2 U". Vermutlich aber wird wohl jeder, der diese zwei Schallplatten gehört hat, seine eigenen Favoriten haben. Mich beeindruckte jedenfalls die von vorne bis hinten erstklassige Qualität der Musik, übrigens auch der gelungenen klanglichen Seite von „Leona Berlin". Meine Top-Empfehlung!

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 7. September 2018
Label: Warner Music
Bestell-Nummer: 0190295661694
Pressung: optimal media
Inhalt: 2x 180g Vinyl, Klappcover, Download-Code
Besonderheit: 45rpm, Halfspeed-Mastering

 

Trackliste

Seite 1

1. Intro
2. Little Bit (Feat. Olivier St. Louis)
3. Walking
4. Movin

Seite 2

5. Cruel
6. Feel the Love
7. Free

Seite 3

8. Make Me Wanna
9. Nothing Compares 2 U
10. Thinking About You (Feat. Replife & Casey Benjamin)

Seite 4

11. Snow Crystal
12. Flying High
13. Searching

 

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