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Eine echte Band und kein Computer-Sound: De-Phazz anno 2018 | Foto: Claus Geissgross

De-Phazz: ein deutsches Aushängeschild und trotzdem internationaler als viele selbsternannte internationale Acts. Weltweit beliebt und musikalisch so vielfältig wie nur wenige Formationen. Mit „Black White Mono" ist ihnen wieder ein großartiges Statement gelungen, das auch produktionsmäßig überzeugt. Die Rezension zur Vinyl-Ausgabe.

 

De-Phazz - Black White Mono (2 LP, 180g Vinyl)

Soul, Jazz, Swing, Chanson, Lounge, Dub, Bossa Nova, Latin - De-Phazz integrieren wie selbstverständlich eine ganze Menge unterschiedlicher Musikstile zu einem groovigen Gesamtereignis. Der ganz große Unterschied zu anderen Interpreten dieser Genres ist die Tatsache, dass der De-Phazz-Sound kein Produkt von Computern und Programming ist, sondern von einer echten Band gestaltet wird. Nicht, dass diese deutsche Formation gänzlich auf diese Hilfsmittel verzichtet, doch die akustischen Instrumente nehmen - neben dem Gesang - eine wesentliche Rolle ein.

 

Zeitlos durch mehrere Musik-Generationen

De-Phazz Black White Mono VinylProduzent und Mitspieler Pit Baumgartner ist bei diesem Album ein Geniestreich gelungen. Die 16 Songs kommen flüssig und stilsicher aneinandergereiht daher und ergeben ein zusammenhängendes Album. Also nicht etwa ein Sammelbecken für die Tracks einer Playlist, erstellt in Download-Portalen, sondern eben eine echte Schallplatte, die man sich von vorne bis hinten anhört. Und staunt, wie man durch die verschiedenen Stile groovt und es doch als ein Ganzes wahrnimmt. Die langsamen Beats überwiegen. Altmodisch und mitten im Zeitgeist zugleich überbrückt dieses Album mühelos mehrere Jahrzehnte und deren musikalische Strömungen - ohne Stilbruch und zweifelhaften Experimenten.

De-Phazz lassen die Hörer schwelgen, träumen, tanzen oder sich einfach wohlfühlen. Denn „Black White Mono" ist Clubmusik im besten Sinne. Man kann entspannt im Club-Sessel sitzen und diese Musik genießen, genauso aber aufstehen und sich dem Rhythmus hingeben. Soul und Funk stehen da genauso im Mittelpunkt wie Latin-Grooves und Swing. Garniert wird das mit französischem Spoken Word („May"), jazzigen Saxofon-Soli und manchen Streicher-Einsätzen. Mit der großartigen Pat Appleton und dem nicht minder hervorragenden Karl Friersen stehen klasse Sänger am Mikrofon. Auch Barbara Lahr trägt wesentlich dazu bei, dass „Black White Mono" jede Menge feiner Songperlen offenbart.

Höhepunkte sind für mich die HipHop/Soul-Funk-Ballade „Love Vampire", gesungen von Friersen (erinnert verdammt an Keziah Jones oder auch Lenny Kravitz) und „I Smell A Rat" mit einem verführerisch-sexy Gesang von Pat Appleton.

De-Phazz feiern so etwas wie das 20-jährige Jubiläum, obwohl sich die Band eigentlich nie wirklich gegründet hat (laut Baumgartner). Trotzdem darf man ihnen gratulieren - zu einem grandiosen Album und zu einer Entwicklung, die diese Band auf ein Niveau gebracht hat, das in der Musikbranche nicht so viele erreichen. Waren sie einst in der Lounge- und Chill-Ecke einsortiert, darf man heute konstatieren, dass entspannte Grooves auch mit hochwertiger Produktion einhergehen können.

 

Dephazz Photo1 Claus-GeissgrossKarl Frierson (links), Pat Appleton (mitte), Pit Baumgartner (rechts) | Foto: Claus Geissgross

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 16. Juni 2018
Label: Phazzadelic
Bestell-Nummer: PHAZZ 081
Pressung:
Inhalt: 2x 180g
Besonderheit: Klappcover, Innenhüllen mit Songtexten bedruckt

 

Besetzung

Pat Appleton - vocals
Karl Friersen - vocals
Barbara Lahr - vocals, guitar
Ulf Kleiner - rhodes piano
Otto Engelhardt - trombone
Joo Kraus - trumpet, fluegelhorn
Marcus Bartelt - saxophone
Bernd Windisch - bass
Michael Herzer - bass
Oli Rubow - drums, percussion
Pedro Gonzales - guitar, ukelele

Gäste:

Juliette Léger - vocals
Eckes Malz - keyboards
Laurent LeRoi - accordion
Erwin Ditzner - drums-sounds
Jan Fride - drums-sounds

 

Trackliste

Seite 1

1. Spolied 3:44
2. Esperance 3:49
3. Love Vampire 3:19
4. May 4:08

Seite 2

5. I Smell A Rat 4:41
6. Silent Lamb 3:23
7. As The World Turns 4:32
8. Wailing Daddy 3:45

Seite 3

9. Foul & Miss 4:50
10. Ma Cerry Bo 5:05
11. No God: No Trouble 2:34
12. In My Blood 2:46

Seite 4

13. The Power of Maybe 4:06
14. All Inclusive 5:00
15. No Bud 3:30
16. Funk Kid 3:28

 

De-Phazz Konzert Tour

05.09.2018 - Berlin: Lido
06.09.2018 - Hannover: MuZ
07.09.2018 - Hamburg: Mojo
08.09.2018 - Osnabrück: Lagerhalle
09.09.2018 - Düsseldorf: Capitol
11.09.2018 - Köln: Stadtgarten
12.09.2018 - Kaiserslautern: Kammgarn
13.09.2018 - Karlsruhe: Tollhaus
14.09.2018 - Heidelberg: Karlstorbahnhof
15.09.2018 - Ludwigsburg: Scala
16.09.2018 - Freiburg: Jazzhaus
19.09.2018 - Freudenhaus: Lustenau (A)
20.09.2018 - Innsbruck: Treibhaus (A)
21.09.2018 - München: Ampere
22.09.2018 - Friedrichshafen: Bahnhof Fischbach
24.09.2018 - Wien: Porgy & Bess (A)
26.09.2018 - Leipzig: UT Connewitz

 

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