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Kim Simmonds (Savoy Brown) mit Gitarre vor Lucille's Grill

Kim Simmonds freut sich zurecht über seine neue Platte "Witchy Feelin’" | Foto: Fabienne Wertsch

Blues-Fans werden sich auf dieses 2018er Album von Savoy Brown freuen - zurecht. Ich war jedenfalls begeistert, nachdem ich die Platte "Witchy Feelin" in Händen hielt und noch mehr, als die ersten Songs auf meinem Laufwerk spielten. Mehr dazu, was die britischen Blues-Legenden da eingespielt haben, in dieser Rezension.

 

Savoy Brown - Witchy Feelin' (LP, 180g Vinyl)

Die Geschichte von Savoy Brown geht weit zurück: gegründet wurde die Band im Jahre 1965 als Savoy Brown Blues Band. Ihr Weg war von Beginn an erfolgreich, bereits im gleichen Jahr traten sie mit Cream zusammen auf. Und sie ließen es sich nicht nehmen, John Lee Booker bei dessen England-Tournee im Jahre 1967 zu begleiten. Solche Begegnungen hatten wohl auch dafür gesorgt, dass Savoy Brown als eine der wenigen britischen Bluesrock-Bands in Amerika erfolgreich waren, sogar mehr als in ihrer Heimat. Immerhin haben sie in der Rock Hall Of Fame einen Stammplatz erhalten! Nach 42 Schallplatten/CDs und stets wechselnder Besetzung hat Dreh- und Angelpunkt Kim Simmonds zusammen mit Pat DeSalvo am Bass und dem Schlagzeuger Garnet Grimm die Schallplatte „Witchy Feelin'" eingespielt und damit ein echtes Blues-Statement geschaffen.

 

Zwischen Hexereien und Voodoo: Witchy Feelin'

Savoy Brown-Witchy Feelin VinylMit dieser Bariton-Stimme, die irgendwie nach Lou Reed klingt, macht Kim Simmonds schon mächtig Eindruck. Allerdings ist sein Gitarrenspiel nicht minder aufregend, man hört mit jeder Note die langjährige Erfahrung. Das macht irre Laune, ihm bei seinem Saitenzauber zuzuhören. Dabei darf man seinen beiden Mitspielern Pat DeSalvo und Garnet Grimm einen bedeutenden Anteil an der Klasse dieser LP zuweisen. Wann immer es die Songs erforderten, machten sie den Sound rau und dreckig - genauso, wie sie ihn an anderer Stelle fein und geschmeidig werden ließen. Genau das ist es, was mich an dieser LP so begeistert. Diese gelungene Balance zwischen urigen Blues, rockigen Songs und melodiösen Stücken - das hat was. Lediglich an der blitzsauberen Produktion erkennt man, dass das hohe Studio-Niveau von heute stammt. Ansonsten wirkt das Album zeitlos, mit einer starken Neigung zum Chicago Blues.

Dass sich manche Kompositionen um das Thema Voodoo und die dunklen Mächte höllischer Wesen handeln, kann man dem makabren Plattencover schon mal entnehmen, Simmonds war da wohl ganz in seinem Element. Dabei erscheinen sie mir so gar nicht düster, immerhin geht es etwa in „Why Did You Hoodoo Me" auch um die Liebe. Und „Guitar Slinger" beschreibt die Begegnung mit einem Gitarrenhelden in einer Country Bar - sie erinnert daran, wie Simmonds im Jahre 1969 auf Roy Buchanan traf.

Anspieltipps: die beiden starken Balladen „Witchy Feelin'" und „Standing In A Doorway" sowie das Instrumental „Close To Midnight".

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 23. März 2018
Label: Ruf Records
Bestell-Nummer: RUF 2036
Pressung: Pallas
Inhalt: 180g Vinyl
Besonderheit:

 

Besetzung

Kim Simmonds - guitar, vocals
Pat Desalvo - bass
Garnet Grimm - drums

Aufgenommen in den Showplace Studius, Dover, New Jersey / USA.

 

Trackliste

Seite 1

1. Why Did You Hoodoo Me 5:15
2. Livin' On The Bayou 6:01
3. Witchy Feelin' 4:38
4. Memphis Blues 4:15
5. Vintage Man 3:09

Seite 2

6. I Can't Stop The Blues 5:28
7. Standing In A Doorway 3:41
8. Guitar Slinger 3:54
9. Can't Find Paradise 4:30
10. Close To Midnight 4:08

 

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