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30
Sep 2016
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- Kategorie: Fan - Rezensionen
- Geschrieben von Manfred Krug
Review: Oum - Zarabi (Vinyl)
Lass dich von einer marokkanischen Schönheit in den Orient entführen und verbringe mit ihr traumhaft schöne 45:49 Minuten. Erlebe, wie nahe traditionelle Klänge der Oud und arabische Percussion-Instrumenten am Jazz vorbeischrammen. Und staune, wieviel mehr diese Schallplatte besser klingt als so manche LP bekannter audiophiler Plattenlabels. Die Sängerin Oum und Begleiter haben mit „Zarabi" eine musikalisch fantastische Platte eingespielt - lies dazu die Review bei Vinyl-Fans.de.
Oum - Zarabi (LP, 180g Vinyl)
Der Presseinfo zufolge wurde diese LP in der marokkanischen Wüste aufgenommen, also nicht etwa im Studio, sondern draußen im Freien und in schlichten Räumen irgendwo in M'hamid El Ghizane, einer kleinen Oasenstadt im Süden Marokkos. Fotos auf der vierseitigen Beilage (die auch Texte in arabisch, französisch und englisch enthält) unterstreichen diese Angaben, man sieht die fünf Musiker bei ihren Sessions. Sie spielen Bass, Oud, Trumpete und Percussion, die überaus hübsche Oum singt ihre Lieder (welche sie selbst komponiert hat) in ihrer Heimatsprache.
Natürliche Klänge aus Marokko: Zarabi
Hört man die Qualität dieser Aufnahme, die das Wagnis eingeht, im Freien die Mikrofone erfolgreich aufzustellen, so erscheinen die heutigen, oft sehr teuren und langwierigen, modernen Studioproduktion sehr zweifelhaft. Jedes der Instrumente ist packend natürlich und körperhaft eingefangen, man hört ganz leise Naturgeräusche im Hintergrund. So wird die Musik 1:1 transportiert, als stünden die Musiker im Hörzimmer! Auf diese Weise bekommt man einen guten Eindruck davon, wie sehr die Schönheit der Landschaft auf die Musiker und alle Beteiligten gewirkt hat.
Die zehn Songs dieser LP sind sehr atmosphärisch in den traditionellen Weisen Nordafrikas verwurzelt, es finden allerdings raffinierte Seitensprünge Richtung Jazz und in einem Fall sogar in kubanische Rhythmen statt und das macht den besonderen Reiz von „Zarabi" aus. Die Arrangements sind trotz ihrer orientalischen Authentizität erstaunlich gut zu hören, aus einheimischer Sicht vermutlich westlich poppig. Wir hierzulande staunen jedenfalls, wenn ein Kontrabass genüsslich schnurrt und die Trompete an die Meister des Jazz erinnert. Balladen wie „Saadi" oder „Lila" könnten gut in einen CD-Sampler einschlägiger Hifi-Zeitungen passen und damit manchen audiophilen Gourmet für diese Musik begeistern.
Ich sage jedenfalls vielen Dank für diese Perle einer Schallplatte! Sie bereit mir unglaubliches Vergnügen, in jeder Hinsicht (auch presstechnisch!). Und ich empfehle sie jedem Vinyl-Fan, der offen für farbige Klänge jenseits des Mainstream ist. Orient meets Jazz - Yes!
Fakten
Erstveröffentlichung: 13. September 2016
Label: MDC / LOF Music
Bestell-Nummer: MDCLP013
Presswerk: MPO
Inhalt: 180g Vinyl, Vierseitige Beilage mit Texten (in arabisch, französisch und englisch), Download-Code
Besetzung
Oum - Gesang
Rami - Oud
Anana Harouna - Gitarre
Yelfris Valdes - Trompete
Damian Nueva - Kontrabass
Rhani Krija - Percussions
Trackliste
Seite 1
1. Nia 4:33
2. Lila 5:43
3. HNA 4:17
4. Jini 4:15
5. Ah Wah 4:56
Seite 2
6. Wali 4:32
7. Mansit 4:13
8. N'Nay 3:56
9. Saadi 4:14
10. Veinte Anos 5:10
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