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29
Feb 2016
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- Geschrieben von Manfred Krug
Review: Ina Forsman - Debut | 180g Vinyl
Sie ist jung, wahrlich attraktiv und trotz ihrer gerade mal 19 Jahren mit einer unglaublichen Stimme ausgestattet: Ina Forsman. Seit ihrem Beitrag zur European Blues Challenge, wo sie Finnland vertrat, sind bereits eine Menge Leute auf Ina aufmerksam geworden. Nun gibt es das „Debut"-Album von dieser fantastischen Sängerin - natürlich auch als 180g Vinyl. Die Rezension bei Vinyl-Fans.de beleuchtet die Schallplatte näher.
Ina Forsman - Debut (LP, 180g Vinyl)
Ich gestehe, Ina Forsman hat mich mit ihrer einerseits kindlichen und andererseits rauchig-bluesigen Stimme erst einmal an zeitgenössische Pop-Sängerinnen wie Duffy oder Adele erinnert. Damit könnte man von einer weiteren Modeerscheinung im Musik-Business sprechen und sich gelangweilt abwenden. Dann aber hat man ein wahrlich klasse Album verpasst, dass sehr wohl den Bogen weiter zurückspannt als ihre freilich erfolgreichen Kolleginnen. Und zwar in den Blues, R&B und Soul der 60er Jahre!
Schon die Besetzung mit akustischer Instrumentierung macht den Weg deutlich: Hammond B3-Orgel, Wurlitzer, und Blues Harp machen klar, dass man sich hier von neuzeitlichen Klängen eher distanziert. Schließlich hören wir auch die Bläser der Texas Horns mit ihrem Leader Mark „Kaz" Kazanoff am Tenorsaxofon und schon erinnern wir uns an manch legendäre Scheibe der Stax-Ära. Schon die schmissige erste Nummer „Hanging Loose" bringt uns mit rauem Southern Soul in einen schwitzigen Club in Memphis anno 1960. Forsman und ihre Band hat es echt drauf - allerdings keineswegs nur als eine nach vorne drängende Tanzcombo. „Pretty Messed Up" kommt sehr soulig und melodisch, John Mills von den Texas Horns stimmt dabei ein schickes Flöten-Solo an. Klasse ist das anschließende „Bubbly Kisses": ein Akustikpiano-Intro stimmt eine Bar-Jazz-Ballade an, die vom Sex im Rausch handelt - sehr verrucht und verführerisch! Nicht minder anregend ist „Farewell", von diesem Swing nicht angesteckt zu werden, dürfte schwer fallen. „Don't Hurt Me Now" ist wieder eine typische Bluesrock-Ballade, Beth Hart wird da vermutlich etwas genauer zugehören.
Seite 2 dieser LP setzt die Mischung aus Swamp Blues („Talk To Me"), etwas Honky Tonk, R&B und Memphis Soul fort - tanzbar, aber auch mal im Tempo reduziert. Der emotionalste Track der Platte ist die Piano-Ballade zum Schluss: „I Want A Little Sugar In My Bowl" klingt, als wären Nina Simone und Janis Joplin Pate gestanden - ganz stark!
Die im finnischen Helsinki aufgewachsene Ina Forsman gehört zu den jungen Musikerinnen, die schon früh wusste, welchen Weg sie einschlagen wird. Und angesichts dieser Schallplatte sind wir ihr für diese Entscheidung dankbar. Mit dieser begnadeten Stimme, die alte Blues- und Soul-Musik mit dem Feeling neuerer Popmusik verbindet, hat sie eine Karriere vor sich, von der zu hoffen bleibt, dass sie lange anhält und dieses bereits hohe Niveau hält!
Fakten
Erstveröffentlichung: 2016
Label: Ruf Records
Bestell-Nummer: RUF 2022
Inhalt: 180g Vinyl, Innenhülle bedruckt
Besetzung
Laura Chavez, Derek O'Brien - guitars
Nick Connolly - Hammond B3 organ, Wurlitzer, acoustic piano
Russell Jackson - acoustic & electric bass
Tommy Taylor - drums
Helge Tallqvist - blues harp
The Texas Horns
Mark „Kaz" Kazanoff - tenor saxophone
Aufnahmen 2015 in den Wire Recording Studios in Austin / Texas, USA
Trackliste
Seite 1
1. Hanging Loose
2. Pretty Messed Up
3. Bubbly Kisses
4. Farewell
5. Don't Hurt Me Now
Seite 2
6. Talk To Me
7. Now You Want Me Back
8. Devil May Dance Tonight
9. Before You Go Home
10. No Room For Love
11. I Want A Little Sugar In My Bowl
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