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Die Platte der Woche KW 47 kommt von einem Label, das bei Analogfans einen sehr guten Ruf besitzt: Meyer Records. Robert Coyne mit Jaki Liebezeit hatten dort ja bereits 2013 ein gemeinsames, aufsehenerregendes Album veröffentlicht. Nun folgt mit „Golden Arc" ein neuer Streich, der die besondere Qualität dieser Schallplatten von Meyer Records deutlich macht. Eine Rezension von Vinyl-Fan.de.

 

Robert Coyne With Jaki Liebezeit - Golden Arc (LP, 180g Vinyl)

robert coyne jaki liebezeit-golden arc 180g LPDas Besondere offenbart sich dem Musikfreund, der womöglich zum ersten Mal eine LP dieses Kölner Plattenlabels auf den Plattenteller legt, schon mit den ersten Takten: ein präziser, klarer und völlig natürlicher Klang richtet die Aufmerksamkeit des Hörers sofort auf das musikalische Geschehen. Auf diese perfekte Weise wird diese großartige Aufnahme dem gerecht, worum es eigentlich geht. Nicht etwa eine audiophile Showtime mit akustischem Firlefanz, sondern der musikalische Fluss mit all seinem künstlerischen Feinheiten rückt in den Mittelpunkt.

Und da erwartet uns hier das bewährte Duo Robert Coyne und Jaki Liebezeit, erneut unterstützt von Aglaja Camphausen am Cello. Letztere bringt zudem, wie auch Coynes Ehefrau Wendy Coyne (in „Lullaby For Myself"), dezente Backvocals ein, was die wohltuende Harmonie dieser Einspielung unterstreicht. Die Arrangements sind schlicht und lassen so die beiden Haupt-Protagonisten im Rampenlicht erscheinen.

Coyne lässt die Finger über die Saiten seiner Akustischen gleiten, was man Dank der großartigen Aufnahme in all seinen Details bewundern kann. Er erweist sich als begnadeter Songwriter, gesanglich hat er Charisma und verheimlicht das auch keineswegs. Seine etwas raue Stimme passt perfekt zu dem Dreitages-Bart, den man auf der Innenseite des Klappcovers bewundern kann. Dieser Mann hat Stil, er darf durchaus zu den besten zeitgenössischen Singer/Songwriter gezählt werden.

Sein Partner, der ehemalige Can-Trommler Jaki Liebezeit weicht keinen Jota von seinem stoischen Beat ab, für den er berühmt geworden ist. Lediglich das Tempo variiert. Es ist einfach nur faszinierend, mit welcher Gelassenheit dieser Schlagzeuger eine derartige Perfektion erreicht hat. Er bildet damit den idealen Grund für die Melodien, die Coyne mit spielender Leichtigkeit darüber legt. Insgesamt zeigt sich „Golden Arc" als geschlossenes und stringentes Werk. Eine Nummer könnte man vielleicht herausheben, da sie durch den schönen, mehrstimmigen Background-Gesang fast schon Radio-Konformität erlangt (was hier einmal nicht negativ zu sehen ist!): „Lullaby For Myself"! Ansonsten: eine Platte mit elf großartigen Songs, die von der klanglichen Güte überaus profitieren.

Die LP kommt als sauber gepresst 180g Vinyl im Klappcover, die Innenhülle ist mit den Song-Texten bedruckt. Das Mastering wurde per DMM-Technik von Hans-Jörg Mauksch bei Pauler Acoustics durchgeführt.

Label: Meyer Records | Katalog-Nr: No. 196

 

Besetzung:

Robert Coyne - vocals, acoustic guitar, keyboards
Jaki Liebezeit - drums

Gäste:

Aglaja Camphausen - cello, vocals
Wendy Coyne - vocals

 

Trackliste:

Seite 1

1. New Arrangement
2. Golden Arc
3. The Gardener
4. Abandoned Song
5. Lullaby For Myself

Seite 2

6. Second Fiddle
7. A Toast To A Great Man
8. Away With The Fairies
9. Guiding Hand
10. A Short Review Of Your Life
11. Closer To You