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21
Nov 2022
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- Kategorie: Fan - Rezensionen
- Geschrieben von Manfred Krug
Review: Claus Fischer - Downland (Vinyl)
In Deutschland spielen weit mehr interessante Musiker, als das auf den ersten Blick im stets nach Highlight gierenden Musikmarkt deutlich ist. Und manche Künstler agieren als Studio- und Livemusiker in diversen Formationen, ohne dabei ins Rampenlicht nach vorne zu rücken. Claus Fischer ist ein solcher und viele haben ihn schon im Fernsehen gehört, ohne es zu wissen. Seine Soloplatte „Downland“ macht deutlich, welches Potential in ihm steckt - die Review verrät es.
Claus Fischer - Downland (LP, 180g Vinyl)
Für ein Soloalbum hatte er keine Zeit, die umfangreichen Liveauftritte und Tourneen sorgten für einen engestrickten Terminplan. Und als Claus Fischer dann doch so weit war, kam Corona. Studiosessions mit anderen Musikern schieden aus, also s nahm der Multiinstrumentalist einfach alles selbst in die Hand. Als Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Schlagzeuger und Perkussionist fiel ihm das nicht schwer, schließlich trat er so auch in diversen Shows von TV Total oder Anke Late Night auf, wirkte u.a. bei Stefan Raab, Chaka Khan, Randy Brecker, Lee Ritenour, Lionel Richie oder Cristopher Cross mit. Nun, die über 800 TV Shows und mehr als 300 CDs (!) haben ihre künstlerischen Spuren hinterlassen - „Downland“ zeugt davon.
Wenn der E-Bass grooved
Die ersten Gitarrenlicks von „Criminal“ klingen sehr nach bodenständigem Americana, ehe der funky Groove einsetzt, bei dem Fischer mit coolem Bass-Spiel und wiederum Don Cousin an den Rhodes schon mal Pfade abstecken - launig und mitreissend. Tatsächlich ist das Album im Wesentlichen im Jazzrock und Funk zuhause, könnte so in weiten Teilen auch gut aus den 80ern stammen. Das klingt zunächst nicht aufregend und könnte in der Schublade „bodenständig“ abgelegt werden - was aber nur oberflächlich betrachtet gilt. Denn mit Don Grusin, Florian Ross, Simon Oslender und Hanno Busch hat er klasse Musiker zur Seite, denen man den Spaß an dieser Einspielung anhört. In zwei Nummern hören wir auch Thomas Callister an der Fiedel („Mats Dance“ und dem Titelstück „Downland“).
Fischer selbst spielt elektrische-, akustische und Slide-Gitarre sowie die Dobro und natürlich den E-Bass. Besonders reizvoll ist hier seine Solonummer „I Ain’t Gonna Let You Break My Heart Again“, eine wunderschöne, gefühlvolle Ballade, eingeleitet vom Bass und dann sanft mit Gitarre und Schlagzeug fortgeführt. Und wer das Gegenteil will: das kurze, aber rassante „Walking Dave Part 2“ mit der großartig wimmernden Hammondorgel von Simon Oslender kommt schon sehr mitreissend daher. Anschließend noch einmal eine Ballade, die das Album sehr schön abrundet.
Fakten
Erstveröffentlichung: 25. November 2022
Label: Leopard
Bestell-Nummer: D 78111
Pressung:
Pressqualität*: 3-4
Inhalt: 180g Vinyl
Besonderheit: Innenhülle mit Linernotes und Infos
Aufnahmen: Claustrophonie Studio
Besetzung
Claus Fischer - Bass, Gitarre, Keyboard, Schlagzeug, Perkussion
Don Grusin - Grand Piano, Rhodes Simon Oslender Rhodes, Hammond B3
Florian Ross - Rhodes, Keyboard
Simon Oslender - Hammond B3
Thomas Callister - Geige
Hanno Busch - Gitarre
Trackliste
Seite 1
1. Criminal 7:03
2. Walking Dave Part 1 6:21
3. Mats Dance 4:48
4. I Ain’t Gonna Let You Break My Heart Again 4:52
Seite 2
5. Downland 7:07
6. Universal Declaration 5:35
7. Walking Dave Part 2 1:52
8. Seconds 5:13
* Pressqualität 1-5:
1= starke Nebengeräusche, deutlich sichtbare Pressfehler
5= keinerlei Nebengeräusche, optisch perfekt
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