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Liest man heute in Social Media und Foren über LPs, so könnte man den Eindruck haben, es gibt bei Vinyl-Fans nur noch ein Thema: eine schlechter gewordene Vinyl-Qualität! Doch ist es wirklich so, dass Schallplatten in den letzten Jahren schlechter gepresst werden? Ich möchte mit diesem Beitrag durch einige Fakten und sachlichen Informationen helfen, die Emotionen ein wenig herauszunehmen. Das Kulturgut Schallplatte hat es verdient!

 

Sind heute gefertigte LPs schlechter als früher? Infos aus der Fachwelt

QualitaetskontrolleFoto: Qualitätskontrolle

Nein, es ist nicht einfach, die Emotionen rauszunehmen. Auch am Ende meines Berichtes hier, sofern er denn aufgrund des Umfanges überhaupt vollends gelesen wird, dürfte es viele Leute geben, die da doch gaaaanz anderer Meinung sind. Ist auch ok, wir leben in einer pluralistischen Welt, Meinungsvielfalt gehört zur Demokratie und kann durchaus fruchtbar sein. Was aber in Zeiten von plakativen Einzeilern in Social Media oder auch Foren nicht so toll ist, wenn Halbwissen oder gar Falschinformationen hingeworfen und dann auch noch hartnäckig verteidigt werden.

Mit diesem Bericht versuche ich zunächst einmal - aufgrund von Sachinformationen aus den Presswerken, mit denen ich gesprochen habe - die Gesamtproblematik einer Schallplattenfertigung und die damit verbundenen Hintergründe zu beleuchten. Möglicherweise kann damit eine gewisse Sensibilität entstehen und vielleicht werden so die komplexen Zusammenhänge besser verstanden.

 

Zwei Aspekte vorweg:

1. Verhältnis guter zu fehlerhaften Schallplatten

In Deutschland wurden 2022 neue LPs für rund 124 Millionen Euro gekauft. Das dürften dann (je nachdem, wie man den Durchschnittspreis ansetzt) rund fünf Millionen Stück gewesen sein. Von den nicht erfassten Importen mal abgesehen, müssten das jedenfalls eine Anzahl an Käufern im hohen 6-stelligen Bereich gewesen sein. Mir liegen jetzt keine Statistiken vor, wieviele Menschen nun wie viele LPs reklamiert haben. Deshalb ist es nur mal so eine Vermutung und nichts valides: das Verhältnis zwischen Reklamationen und guter Ware dürfte eklatant auseinander gehen, sonst gäbe es nämlich diese Branche schlicht nicht mehr!

Zu beachten ist dabei: Wie viele Kritiker gibt es, die sich im Netz über die schlechter gewordene Qualität der neuen Schallplatten beschweren? Und wie viele Musikfreunde, die zuhause einfach nur die neuen LPs genießen und bestens damit zufrieden sind? Von letzteren hört man: nichts, von ersteren sehr wohl!

Negativ klingende Überschriften werden mehr gelesen.

Es ist allgemein (also in allen Bereichen unser Medienwelt) bereits von Kommunikationsexperten in entsprechenden wissenschaftlichen Versuchsreihen festgestellt worden, dass die Klickrate schlechter Nachrichten weit höher ist als jene positiver Überschriften. Längst machen sich das nicht nur Branchenfachleute in der Online-Presse zu Nutze, sondern selbst auch seriöse Medien, die sich der Wirkung plakativ schlechter Neuheiten im Klaren sind. Die Boulevardpresse tut dies schon seit Jahrzehnten erfolgreich. Kein Wunder also, dass Kritiken im Netz weit mehr beachtet werden, als würde sich ein Musikfreund über eine neue Schallplatte freuen!

 

2. Anspruchshaltung

Je teuerer eine LP ist, desto höher werden auch die Ansprüche und Erwartungen. Das konnte ich schon seit sehr langer Zeit bei Schallplatten-Käufern beobachten, das ist kein neues Phänomen. Das Problem aktuell ist, dass die Preise - wie fast alles in unseren inflationären Tagen - immer mehr steigen. Manche LP, die vor 3-4 Jahren vielleicht 21,90 EUR gekostet hat, liegt heute mal eher bei 29,90 EUR oder gar darüber. Der eine oder andere Käufer, der nun einen relativ hohen Preis für ein Album bezahlt, könnte da nun auch etwas „mäkliger“ werden - „für das viele Geld erwartet man schließlich auch ordentliche Ware“. Das kann man zweifellos verstehen, sollte dabei aber auch beachten, dass einige solcher Preissteigerung leider gar nichts mit der Qualität der Schallplatte zu tun hat. Denn genau um diese Frage geht es hier. Und die Fakten hinter dem Thema sind wirklich sehr umfangreich.

 

Pressmaschinen Matter Of FactFoto: Pressmaschinen bei Matter Of Fact

 

Qualitäts-Probleme der Vinyl-Käufer

Hier erst einmal die hauptsächlich genannten Mängel, die im Zusammenhang mit neu erworbenen Schallplatten genannt werden. Im Nachgang beschreibe ich, wie sie entstehen können und was seitens der Presswerke dagegen getan wird bzw. was sie tun, um sie erst gar entstehen zu lassen. Und wo die Probleme eher im späteren Verlauf, also nach Verlassen der LP aus dem Presswerk anfallen oder gar schon vorher! 

- Kratzer
- Schlieren
- Verwellung bzw. konkav/konvexe Formen
- Einschlüsse im Vinyl
- Off-Center Pressung
- schlechte Rand-Entkratung
- Staub und Dreck in den Fertigungshallen
- sehr verdreckte Platten
- Pressrückstände
- Label verrutscht
- Stellen mit kurzen kratzenden Geräusche, im Licht als hell schimmernde Punkte entlang der Rille erkennbar.
- zu enge Mittellöcher
- Seam Split (durchgestoßene Cover)
- zu enge Klappcover (LPs können schlecht entnommen werden)
- mangelhaft verklebte Plattencover
- schlechtes Mastering und geringer Frequenz-Umfang, Kompression nahe einer MP3 (Anm.d.R.: natürlich kein Fehler eines Presswerkes)

 

Wo sind die Fehlerquellen für die mangelhaften Neupressungen?

Auch, wenn die möglichen Quellen für mangelhafte Schallplatten vielfältig sein können, so liegen erstaunlicherweise nicht wenige ausserhalb der Presswerke. Zunächst einmal gehen wir die Schritte für eine Schallplatten-Produktion durch und kommen gleich mal zu einem Punkt, der nicht immer den Presswerken angelastet werden kann.

 

Der Folienschnitt

Schneidemaschine optimal mediaFoto: Schneidemaschine

So ist zum Beispiel der Anteil des Folienschnitt (bzw. der DMM-Schnitte) am Gesamtergebnis ziemlich erheblich. Sind hier nur schwer zu identifizierbare Fehler enthalten, können sich diese über den Weg der Galvanik bis hin zur Pressung durchziehen und mogeln sich sogar durch die Qualitätskontrollen. Je nach Vorgaben in den Presswerken werden solche Fehler gut erkannt, aber eben nicht 100% - das ist schlicht nicht möglich. Dazu müsste man mit dem Mikroskop der Rille von vorne bis hinten folgen, das ist kaum machbar. Ich habe das selbst zur Untersuchung von Pressfehlern mit dem Mikroskop versucht, das ist extrem schwierig.

Bei unserem Besuch bei optimal media sowie auch in Gesprächen mit anderen Presswerken ergab sich ein sehr komplexes Bild, was die Zusammenhänge zwischen Schnitt und der anschließenden Produktion der Pressmatrize angeht. Werden fertige Folien angeliefert, hat das Presswerk nur noch eingeschränkte Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Qualität des Presswerkzeuges. Wird die Lackfolie oder der DMM-Schnitt hingegen im eigenen Schneidestudio vorgenommen, so hat das Presswerk die komplette Kontrolle, aber natürlich auch die Verantwortung für die möglichst ideale Fertigung.

 

Galvanik

Galvanik optimal mediaFoto: Galvanik bei optimal media

Ist die Folie einmal in der Galvanik gelandet, sind die Prozesse sehr gut beherrschbar. Aber auch mit der fertig galvanisierten Mutter gibt es noch einen Punkt, den ich bei optimal media erfahren habe und rückblickend in meinem Alltag mit Schallplatten öfter begegnet bin: beim Schneiden einer Folie kann am Rand der Rille eine unregelmäßige Wulst (oder auch Horn genannt) entstehen. Wird diese Wulst nicht entfernt und bis zum schlussendlichen Pressen der Schallplatte mitgeführt, so können sich diese später als Störgeräusche bemerkbar machen und sogar teils als sichtbare feine Querkratzer zeigen. Werden diese „Hörner“ jedoch vor Fertigstellung der Matrize einem so genannten „Dehorning“ unterzogen, dann sind diese Probleme ebenfalls beseitigt. Dabei wird in diesem Arbeitsschritt die Mutter poliert und anschließend wieder gereinigt.

Ein weiteres Problem bei der Schallplattenfertigung sind die Off-Center-Pressungen. Um diese zu vermeiden, wird die Matrize vor dem Ausstanzen des Mittellochs einer Messung unterzogen, bei der die Exzentrizität der Rille mit dem Musikmaterial gemessen wird, Die DIN-Norm gibt hier folgendes vor: „Der Abstand des Mittelpunktes der Rillenspirale zum Mittelpunkt des Mittellochs darf nicht mehr als 0,2 mm betragen“.

Ist die Matrize nun fertig, so kommt sie final in die Pressmaschine. Auch hier gibt es zahlreiche Punkte zu beachten, bei der die Erfahrung des Bedieners eine große Rolle spielt. Schon das Einspannen der Matrize in die Aufnahme erfordert besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Sind hier nur die feinsten Staubkörner oder Fussel zwischen Werkzeug und Matrize, setzt sich das in der Pressung fort und ist ein Teil der vielfältig möglichen Pressfehler.

Bei meinen Gesprächen mit einigen Presswerken ergab sich z.B., dass die Ausrichtung des Papierlabel eine Rolle spielt, wenn auch nur bei den Singles (bei den 12“-Platten eher nicht). Auch beim gelieferten Vinyl-Granulat muss auf gleichbleibende Qualität geachtet werden, weshalb man etwa bei Matter Of Fact auf einen festen Lieferanten und dessen Material schwört. Es ist übrigens auch interessant, dass bei jedem Farbwechsel und im Grunde bei jeder LP die Pressmaschinen neu eingerichtet, die Einstellungen zu Temperatur, Druck, Kühlung etc. neu eingestellt werden müssen.

Es gibt keine allgemein gültigen Standardparameter, die für jede Vinylpressung gelten. Beim Pressvorgang selbst verknüpfen sich eine Menge Parameter, von denen jeder einzelne eine Auswirkung auf das gesamte Zusammenspiel hat. Jede dieser Stellschrauben hat also Einfluss auf das Endergebnis. Die Folgen können konkav/konvexe Formen, Schlieren oder schlecht entkratete Ränder sein, es können so genannte Stitchings entstehen (die LP bleibt beim Auspressen in der Matrize kurz hängen und federt noch einmal zurück - Nadelrisse entstehen), aber auch verrutschte Label oder Pressrückstände auf der Platte.

In diesem Zusammenhang dürfte verständlich sein, dass der Faktor Personal ein sehr wichtiger Punkt bei allen Werken ist. Fachleute aus der Branche sind auf dem Arbeitsmarkt quasi nicht zu finden, Stellen bleiben oft unbesetzt. Im Gegenzug hat die erhöhte Nachfrage an Vinyl Schallplatten in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Firmen ihre Presskapazitäten ausgebaut und auch neues Personal eingestellt haben, welches entsprechend erst angelernt werden musste.

 

Die Pressung

Newbilt HalbautomatFoto: Halbautomat Newbilt

Bei Halbautomaten nimmt der Einsteller (auch Operator genannt) jede LP in die Hand, mit geübten Blick erkennt er schon an dieser Stelle wesentliche Probleme wie Kratzer, Einschlüsse, Schlieren oder ob das Label verrutscht ist. Im Falle von Manufakturen wie Intakt oder Matter Of Fact werden neue halbautomatische Pressmaschinen von Newbilt verwendet. Das Qualitätslevel wird dort den eigenen Aussagen nach sehr hoch gehalten, weil sie selbst als ehemalige Kunden von damaligen Presswerken schlechte Erfahrung gemacht haben und es heute einfach besser machen wollen. Schon auch deshalb, weil sie selbst Vinylfreaks sind. Die Halbautomaten sind aus ihrer Sicht die beste Methode der Qualitätssicherung.

 

Pheenix Pressmaschinen optimal mediaFoto: Pheenix Vollautomaten bei optimal media

Bei Vollautomaten hat der Einsteller zwar auch ein Auge auf die Serienpressung, jedoch nicht auf jedes einzelne Stück. Doch auch hier erfolgen Stichproben im Bereich zwischen 100 und 400 LPs, wobei dies von Werk zu Werk unterschiedlich ist. Gibt es hier einen erkennbaren Fehler, wird die Serienproduktion gestoppt. Bei optimal media werden zu großem Anteil neue Maschinen von Pheenix Alpha aus Schweden verwendet. Dort werden nach dem Pressvorgang die LPs aus der Maschine entnommen und jede Einzelne optisch kontrolliert und erst dann auf einer Spindel abgelegt (also auch hier wird großer Wert auf die Kontrolle gelegt!). Nach jeder zehnten LP wird eine Alu-Kühlplatte aufgesetzt, dann folgen weitere zehn LPs und so weiter - ist der Stapel voll, kommt er in einen Abkühlraum. Die Zeit des Abkühlen sowie die Anzahl von LPs bis zu einer Kühlplatte ist je nach Presswerk unterschiedlich.

Nach dieser Abkühlphase kommen die LPs schließlich zum Konfektionieren, d.h. dem Einpacken in die Innenhüllen und schließlich in das Plattencover. Auch hier lauern natürliche Feinde der guten Qualität: je nach Auftrag werden nämlich normale Papier- oder gar kartonierte Hüllen statt den hochwertigen, gefütterten Innenhüllen verwendet. Das ist einer der Aspekte, die nicht von den Presswerken bestimmt werden, sondern eben von den Auftraggebern! Leider führen gerade solche einfachen Innenhüllen immer wieder zu Kratzern auf der Oberfläche, die zwar meist nicht hörbar, aber trotzdem unschön sind.

 

Verwellungen hörbar?

Zum Thema Verwellung gibt es erst einmal einen grundsätzlichen Fakt zu klären. Es existiert keine bekannte Vorgabe für Serienpressungen, was Normen anbelangt, auch wenn das im Netz teilweise falsch behauptet wird (auch wenn ich für eine möglicherweise doch vorhandenen Norm offen bin, für Hinweise wäre ich dankbar). Sehr wohl gibt es eine Vorgabe (DIN IEC 98, IEC 60098 von 1987) für Testschallplatten; „der Höhenschlag im Aufzeichnungsbereich muss kleiner als 0,3 mm sein“. Aber eben nur für die Testschallplatte!

Auch wenn die Presswerke unterschiedliche Ansätze zu Prüfmethoden haben, so kann trotz aller Sorgfalt nicht jede LP 100% kontrolliert werden. Wenn die fertigen LPs in die Innenhüllen gepackt oder auch schon vorher aus der Presse geholt in Augenschein genommen werden, so können mit einem geübten Blick gröbere Pressfehler oder auch deutliche Verwellungen erkannt werden. Ein leichter Höhenschlag von etwa 0,2 - 0,5mm kann jedoch allenfalls durch Auflegen am Plattenspieler festgestellt. Dass dies nicht bei jeder LP stattfindet, dürfte jedem bewusst sein. Und noch weniger ist es möglich, jede LP komplett durchzuhören - klar, oder?

Ob eine Welle hörbar ist oder nicht, hängt nicht nur vom Musikmaterial, sondern auch vom verwendeten Tonabnehmer ab. Gerade letztere, die etwa eine hohe Nadelnachgiebigkeit haben, können deutlich empfindlicher reagieren als härter aufgehängte Nadelträger. Ausserdem ist auch die Form einer Welle entscheidend: ein kurzer, aber heftiger Höhenschlag (also ein geringes Bogenmaß der Welle) wirkt sich stärker aus als eine langgezogene Welle.

Eine Erfahrung bei Vinylclean, wohin Vinyl-Fans weniger aktuelle als viel öfter verwellte Schallplatten aus den 80er oder 70er Jahren zur Begradigung senden, lässt noch eine Vermutung zu, die allerdings nicht als Fakt zu verstehen ist: Das Vinylmaterial „setzt“ sich mit der Zeit und verfestigt seinen inneren Zusammenhalt. Damit ist gemeint, dass eine ältere plane LP auch bei normalen Temperatureinwirkung eher plan bleibt, während es bei Schallplatten, die schon viele Jahre oder Jahrzehnte eine Verwellung haben, sehr schwierig ist, sie wieder gerade zu bekommen. Dies ist selbst mit einer professionellen „Bügelmaschine“ nur nach mehreren Durchläufen möglich und auch dann nicht immer zu 100%. Bei neueren Pressungen ist die Begradigung wesentlich einfacher und funktioniert deutlich besser. Der Umkehrschluss: die noch pressfrischen LPs unterliegen den Einflüssen wie Lagerung oder Temperatur mehr als ältere Platten.

 

Seitenschlag ist kritisch

Pruefung Zentrierung optimal mediaWesentlicher kritischer sind dagegen die seitlichen Bewegungen einer Tonnadel, also der viel gefürchtete Seitenschlag. Dieser wirkt sich akustisch eher aus als die vertikale Verwellung, der leider viel mehr Aufmerksamkeit zukommt. Deshalb achten die Presswerke hier besonders auf die Einhaltung der Zentrierung, die wie oben beschrieben, tatsächlich vorgegeben ist.

Eines wird jedoch oft von so genannten „Experten“ im Netz nicht beachtet: Nach Verlassen der fertigen LPs aus dem Presswerk durchlaufen die Kartons mit den Schallplatten teils mehrere Stationen, ehe sie schlussendlich auf dem Plattenteller des Endverbrauchers landen. Dazwischen können mehrfach mangelhafte Lagerung und unterschiedliche Temperatureinflüsse dafür sorgen, dass die zuvor sorgsam behandelten Vinylscheiben in Mitleidenschaft geraten. 

 

Schlusswort und Anmerkung

Ich versuche mit diesem Beitrag einerseits durch Fakten und anderseits mit den verschiedenen Arbeitsschritten und den damit verbundenen möglichen Fehlerquellen helfen, den aufwändigen Prozess Schallplatten-Herstellung zu erklären. Zugleich nehme ich die Beschwerden von Vinyl-Fans ernst, welche die aktuelle Qualität bemängeln. Ich hoffe allerdings, dass der Inhalt dieses Beitrages hilft, das etwas negativ belastete Niveau heutiger Vinyl-Pressungen zu relativeren und dem Format Schallplatte auch weiterhin eine Chance zu geben. Die Herstellung einer Schallplatte war früher genauso wie heute eine Massenproduktion, die eine gewisse Toleranz aufweist, die selbst bei bestem Qualitätsmanagement nicht vollständig vermieden werden kann.

Und wenn ich noch eine kleine Anmerkung geben darf: Unter all den neuen LPs, die z.B. im Jahr 2022 auf meinem Plattenteller kamen (und das ist eine dreistellige Anzahl!), hatte keine einzige eine nennenswerte Verwellung (größer als 1mm), keine einzige einen Seitenschlag über das Normmaß hinaus und lediglich eine Handvoll davon hatte deutlich hörbare Knackser oder andere Störgeräusche. Was sehr viel häufiger vorkam waren die Seam Splits oder durchgeschlagene Innenhüllen, was in jedem dieser Fälle auf eine recht simple Versand-Verpackung herrührt! Aber es geht halt auch besser: bei den LPs, die ich im Plattenladen gekauft habe, war alles optimal!

Bei Fragen zum Beitrag gerne hier ein Mail zusenden.