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Foto: Andreas Carl

Die Kulturfabrik war in blauem Licht illuminiert - das könnte die Musiker um Bernard Allison vielleicht animiert haben, den Namen „Bluestage“ ganz anders zu lesen und interpretieren, als wir das tun: nämlich als „Blue Stage“. Die Blue Notes also, die den Bluescharakter seit jeher prägen. Und tatsächlich erlebt die gut gefüllte Halle ein Konzert mit Musik, welche die vielen Schattierungen des Blues auf eindrucksvolle Weise zeigt. Und nicht nur das Publikum war begeistert!

 

Bernard Allison beim 30. Jubiläum der Rother Bluestage - ein Konzertbericht

Rother Bluestage Schriftzug

Bernard Allison ist Jahrgang 1965, sein Alter ist ihm nicht wirklich anzusehen. Blickt man sich in der Halle der Rother Kulturfabrik um, dürften wohl die meisten BesucherInnen altersmäßig mithalten können, vielleicht waren sie auch schon Fans seines 1997 verstorbenen berühmten Vater Luther Allison. Jüngere Zuhörer sind da eindeutig in der Minderheit, doch sie sind natürlich ebenso da. Alt wie jung dürften es nicht bereut haben, ein Ticket für dieses Konzert zu lösen, denn Bernard Allison und seine Band haben eine großartige Performance abgeliefert.

 

150 Minuten Blues-Feuerwerk

Bernard Allison Gitarren

Donnerstag, der 30. März 2023 - 20:00 Uhr: die Band kommt pünktlich auf die Bühne der Kulturfabrik, die seit Beginn der Rother Bluestage anno 1992 schon so viele Stars gesehen hat. Darunter waren so legendäre Namen wie James Brown, John Mayall, Canned Heat, Peter Frampton, Gary Moore, Johnny Winter, Uriah Heep u.v.a. mehr. Auch Bernard Allison war hier schon zu Gast, zuletzt 2007. An diesem Abend war die Halle in Roth gut gefüllt.

Bernard Allison konzentriertDas Publikum ist freudig gespannt, die Stimmung ist gut. Immerhin war dies das erste Mal, dass die Rother Bluestage nach der Corona-Pause wieder stattfanden - und das ohne Maskenzwang (auch wenn man vereinzelt einige noch sehen konnte). Und dann nahm Allison eine seiner vier Gitarren in die Hand und legte zusammen mit seiner Band los. Es begann zu brodeln. Der Sound war gut und kräftig, soweit ich das von meiner Position links an der Bühne beurteilen konnte. Ein späterer Check von hinten bestätigte dies zumindest. Was ich lediglich zu bemängeln hatte war, dass der Gesang von Allison kaum zu verstehen war.

Sein Gitarrenspiel hingegen war nicht nur gut zu hören, sondern es war schlicht meisterhaft und riss die Zuhörer immer wieder mit. Mal klassische Bluesgriffe, dann rockte er mit krachenden Riffs die Halle. Sein Repertoire war umfangreich, darunter auch einige Klassiker, so etwa Hocker- oder Cream-Standards oder später auch das, was wohl bereits zu Bernards stets umjubeltes Stamm-Programm gehört: Jimi Hendrix-Hits wie „Voodoo Child“! Gerade hier zeigte sich, welch ein grandioser Gitarrist Bernard Allison ist!

 

Eric Robert keyboardsFoto: Eric Robert

Dabei hat er auch exzellente Musiker mit dabei, die jeweils auf ihre eigene Weise die Leute begeisterten. Als da wäre Eric Robert an den Keyboards. Er sorgte bei seinen zahlreichen Einlagen dafür, dass sich der Konzertabend sehr variantenreich gestaltete. In einem seiner Soli, als er ganz alleine spielte, kam eher ein Rock-Feeling mit leichten Prog-Einflüssen auf - eine klasse Einlage! Auch bei den Balladen, die immer wieder zu hören waren, spielte Eric sein ganzes Können aus. Mir gefiel zum Beispiel die fünfte Nummer dieses Abends richtig gut, als Bassist George Moye zuerst einmal das Publikum zum Mitmachen animierte, ein Solo anstimmte und dann Eric mit ihm im Duett einen mitreissenden Rhythmus anstimmte.

Allen Mathew Kimathi DrumsDa liess sich auch der vierte im Bunde, der erst 19-jährige Drummer Allen Mathew Kimathi, nicht lange bitten und stimmte mit wuchtiger Basstrommel in dieses Reigen ein. Überhaupt war Kimathi ein echter Pluspunkt bei diesem Event. Mit virtuosen Drum-Eskapaden, feinfühligem Spiel der Sticks in den Balladen und mit einem furiosen, rund 5-minütigen Solo (zu dem die anderen drei von der Bühne gingen) war sein Auftritt wahrlich ein Erlebnis für sich. Seine Interaktion mir den Bandkollegen gehörte zu den bemerkenswerten Momenten dieser Show.

 

 

Es gab so einige Duette, mit denen das Quartett die 14 Tracks dieses Abends gewürzt haben, bevor nach rund 130 Minuten Schluss war. Aber nein, die „Zugabe“-Rufe wurden natürlich erhört und nach kurzer Zeit gings in den Schluss-Akkord, der es noch in sich hatte: neben dem „Star Spangled Banner“, den Allison genial inszenierte, ging es in einen launigen Bluesrock über, bei dem sich die Gitarre und das Schlagzeug gegenseitig befeuerten.

Bernard Allson George Moye Eric Robert 2023 Bluestage

Und schließlich ging Allison von der Bühne - und zwar nicht nach hinten, sondern nach vorne, mitten ins Publikum! Er wanderte mit seiner Gitarre spielend bis in Foyer und wieder zurück auf die Bühne. Ob er sich nur etwas zu trinken holen wollte? Ein paar letzte Akkorde und dann war um 22:32 endgültig Feierabend. Ein starkes und mitreissendes Konzert ging zu Ende, das Publikum spendete eifrig Applaus.
Nach einigen Minuten, während sich der Saal bereits weitgehend geleert hat, kam die Band noch zu seinem Merchandising Stand, um noch fleissig zu signieren.

Alle Fotos: Andreas Carl

Weitere Fotos in der Fotostrecke 

 

Plakat Eingang 

Line-up:
Bernard Allison - guitars, lead vocals
Eric Robert - keyboards
George Moye - bass
Allen Mathew Kimathi - drums

 

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