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Die Geschichte des Blues ist lang und hat viele berühmte Namen hervorgebracht. Wir lieben diese Bluesmusiker, ihre Vinyl Schallplatten und das, was den Blues verkörpert. Doch nur selten blicken wir hinter die Kulissen, wenn die Mikrofone ausgeschalten sind und die Instrumente eingepackt werden. Ich möchte hier mit einigen Zitaten einen Einblick geben, wie die Blues-Legenden gedacht haben und was sie mit ihren Songs in den LPs auszudrücken versuchten. Das kleine Blues-Special bei Vinyl-Fan.de.

 

Clarence „Gatemouth" Brown (1924 - 2005)

Blues-Gitarrist aus Louisiana, er beeinflusste mit seinen unzähligen Platten-Aufnahmen mehrere Generationen an Musikern (u.a. auch Eric Clapton und sogar Frank Zappa!). Seit 1999 in der Blues Hall of Fame.

„Der Blues ist ein Gefühl, ein Gemütszustand. Für mich ist er etwas Positives, nicht so negativ wie für viele andere Leute. Die rufen nach Hilfe oder wollen jemand erzählen, wie schwer sie es im Leben hatten... Wenn ich einen Blues schreibe, versuche ich, allen zu helfen, von kleinen Kindern bis zu Großmüttern und Großvätern. Der Blues sollte positiv und nicht traurig sein."

 

Rufus Thomas (1917 - 2001)

Blues- und Soulsänger aus Mississippi, Vater der Soul-Sängerin Carla Thomas. Rufus wurde 2001 in die Blues Hall of Fame aufgenommen.

„Den Blues gibt's schon so lange wie die Welt. An einem klaren Nachmittag, wenn die Sonne im Westen untergeht und alles ruhig ist, kannst du aus der Ferne eine Stimme hören. Stimmen tragen weit. Du kannst eine Stimme hören, die von ganz weit weg kommt und sagt: „Lass uns wieder an die Arbeit gehen. Der Boss ist nicht böse, und das Lager ist in Ordnung. Nur der Koch ist schmierig." Also, der Mann hat den Blues, und der erzählt dir alles darüber."

„Ich kann mich daran erinnern, wie ich damals als kleiner Junge Baumwolle gepflückt habe. In meinem ganzen Leben habe ich keine 100 Pfund Baumwolle gepflückt. Das Höchste waren 98 Pfund. Näher bin ich nie an 100 Pfund Baumwolle rangekommen."

 

B.B. King (geb. 1925)

Der Blues Boy steht wie kaum ein anderer für den Electric Blues der 50er bis in die Neuzeit. Seit 1980 in der Blues Hall of Fame.

„Ich wollte wie diejenigen spielen, die ich am meisten bewunderte, aber ich habe nie so geklungen wie irgendeiner von ihnen. Als ich schließlich T-Bone Walker hörte, hat mich seine Gitarre völlig wahnsinnig gemacht. Tief in meinem Inneren ist wohl ein wenig von all dem in mir hängengeblieben..."

„Eigentlich wollte ich Gospelsänger werden. Mit Gospelsongs habe ich nämlich angefangen. Ich spielte an den Straßenecken meiner kleinen Heimatstadt Indianola, Mississippi, und die Leute wünschten sich Songs. Die meisten Passanten, die sich Gospels wünschten, haben nie Trinkgeld gegeben, aber die Leute, die einen Bluessong hören wollten, waren großzügig, lobten dich, klopften auf die Schulter und sagten: „Weiter so, mein Junge. Du wirst mal richtig gut", was die religiösen Leute nie taten. Das brachte mich dazu, weiterzuspielen."

 

Pinetop Perkins (1913 - 2011)

Auch Pinetop Perkins stammte aus Mississippi, ursprünglich Gitarrist und später dann Pianist. 2003 wurde Pinetop Perkins in die Blues Hall of Fame aufgenommen.

„Also, mit dem Blues ist es so: wenn sich jemand Sorgen über irgendetwas macht, dann hat er den Blues - auch wenn er ihn nicht singen kann. Wenn deine Frau dich verlässt, hast du den Blues, auch wenn du nicht in der Lage bist, ihn zu singen. Wenn du ihn aber singen kannst, bekommst du ihn auf diese Weise aus deinem Kopf heraus. Und darum geht es beim Blues."

 

Koko Taylor (1928 - 2009)

Die US-amerikanische Blues-Sängerin Koko Taylor stammt aus der Gegend bei Memphis und war Vorbild für Stars wie Bonnie Raitt oder Janis Joplin. Sie gewann 1985 einen Grammy.

„Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren würde. Ich habe in Chicago in den Häusern der reichen Weißen gearbeitet, habe die Böden geschrubbt, auf ihre Linden aufgepasst und ihre Kleider gewaschen und gebügelt. Es war in Ordnung, weil es ein richtiger Job war, und ehrlich gesagt, ist alles in Ordnung, mit dem man ehrliches Geld verdienen und von dem man leben kann."

„Der Blues wird niemals sterben. Solange es mich gibt, bin ich fest entschlossen, ihn am Leben zu erhalten. Und wenn er irgendwann in den Wolken landet, werdet ihr mich genau dort finden und den Blues singen hören."

 

Die Zitate sind dem wunderbaren Buch „Legenden des Blues" der Könemann Verlagsgesellschaft mbH entnommen. Die Bilder stammen von Plattencovern der Musiker.

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