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Das Dreifach-Klappcover der LP "Snow Live" von Spock's Beard

Prog-Fans feiern ein Fest, nämlich das Morsefest - seinerzeit ein Event 2016 bei Nashville und heute zuhause vor der heimischen Hifi-Anlage. Denn es gibt nun das Album „Snow Live" von Spock's Beard als Tripel-Vinyl und das ist Anlass genug, zu jubeln. Warum, das erfahrt ihr hier in der Rezension.

 

Spock's Beard - Snow Live (3 LP, Blue Vinyl)

Rockfans, die mit den 70ern und damit auch der Hochzeit des Progressive Rock verbunden sind, werden sich auf dieses Album freuen - zurecht. Denn obwohl die US-Band Spock's Beard zu den sogenannten Retro-Bands des Progrock zählen, so genießen sie doch ein hohes Ansehen in der Fangemeinde. Aber auch bei Kritikern: das Konzeptalbum „Snow" von 2002 wurde sogar mit „Tommy" von The Who oder „The Lamb Lies Down On Broadway" von Genesis verglichen. Die Geschichte des Albino John Sikeston („Snow") und einem Farbigen („Harlem Knight") zwischen Religiosität, helfend eingesetzten Heilkräften, Größenwahn, dem Absturz und schließlich der Heilung von Snow.

 

Snow Live - intensiv und leidenschaftlich

Spocks-Beard-Snow-Live-VinylDieses Konzert in der hallenartigen Kirche New Life Fellowship, Cross Plains (USA), ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Zum Einen war es wieder ein gemeinsamer Auftritt der Originalbesetzung mit Neal Morse und den aktuellen Spock's Beard-Bandmitgliedern. Andererseits war dieses Konzert das erste Mal, dass „Snow" live aufgeführt wurde. Neal Morse verliess die Band anno 2002 kurz nach Beendigung des Albums „Snow", so dass es erst jetzt zu diesem Event kam. Hintergrund war seinerzeit sicher auch Morse' Hinwendung zum christlichen Glauben, was sich auch inhaltlich in dem Konzeptwerk widerspiegelt. Mit etwas Abstand betrachtet, ergeben sich auch Parallelen von Peter Gabriels Ausstieg bei Genesis, wenn es natürlich auch nicht das Gleiche darstellt.

Was mir beim Durchhören, aber auch bei den Videos auffällt, ist die Intensität der Musiker, wie sie an diesem Abend agierten. Da ist Begeisterung und Leidenschaft zu spüren und zu sehen! Um so dramatischer wirken die insgesamt 26 Tracks dieser Dreifach-Schallplatte, die übrigens in der gleichen Reihenfolge gespielt wurden wie einst beim Originalalbum. Die Wucht zweier Schlagzeuge (!), üppiger Keyboard- und Orgel-Passagen, den Gitarren und teils auch den Gästen mit ihren Blasinstrumenten kommt mitunter überwältigend. Zwar kommen auch mal Nummern vor, die reduzierter arrangiert sind und mit akustischer Gitarre sehr schön kommen („Second Overture", „I'm Dying"), der größte Teil ist hingegen wuchtig und laut gespielt. Die Harmoniegesänge sind Teil des Konzeptes, dennoch überwiegen die instrumentalen Nummern. Auf mich wirken sie jedenfalls in jeder Form fesselnd, alleine schon durch die unbändige Energie, welche die Band ausstrahlt.

Das Vinyl von „Snow Live" gibt es in vier verschiedenen Farben, die allerdings nicht bei allen Anbietern bzw. Händlern zu finden sind und je nach Variante auch in sehr kleiner Stückzahl gefertigt wurden. Die mir vorliegende Tripel-LP hat blau-marmoriertes Vinyl (limitiert auf 500 Stück), welches ordentlich gepresst ist und klanglich ziemlich komprimiert kommt (trotz einiger wuchtiger Passagen). Trotzdem will ich dies nicht als Makel verstehen, denn ein Livekonzert dieser Art ist keineswegs einfach aufzunehmen. Der Vergleich zu den anderen Vinyl-Ausgaben erspare ich mir, ebenso kann ich nicht sagen, ob die CD bzw. DVD anders klingen.

Keine Frage, für Progfans dürfte „Snow Live" ein verführerisches Album sein und für Anhänger von Spock's Beard ohnehin Pflicht. Wer eine Coloured Vinyl möchte, sollte sie sich auch schnellstens sichern, die schwarze Normalausgabe ist meines Wissens nicht limitiert. Egal wofür man sich entscheidet, es lohnt sich aus meiner Sicht in jedem Fall, diese drei Scheiben auf den Plattenteller zu legen und das Morsefest zu feiern!

 

Fakten

Erstveröffentlichung: 10. November 2017
Label: Radiant Records / Metal Blade Records
Bestell-Nummer: 3984-15536-1
Pressung: Pallas
Inhalt: 3x 150g/180g Vinyl
Besonderheiten: Dreifach-Klappcover, Limitiert auf 200/500 Stück (je nach Farb-Variante)

 

Besetzung

Neal Morse - lead vocals, piano, synthesizer, electric and acoustic guitar
Alan Morse - electric guitars, vocals
Ted Leonard - electric and acoustic guitar, vocals
Ryo Okumoto - keyboards, hammond organ, mellotron, jupiter 8, minimoog, vocoder
Dave Meros - bass, vocals
Jimmy Keegan - drums, percussion, vocals
Nick D'Virgilio - drums, percussion, vocals, acoustic guitars

Live-Aufnahme 2. Juli 2016 zum Morsefest, New Life Fellowship, Cross Plains, Tennessee/USA

Gäste:

Ben Clark - trumpet
Nate Heffron - tenor saxophone

 

Trackliste

Seite 1

1. Made Alive/Overture
2. Stranger In A Strange Land
3. Long Time Suffering

Seite 2

4. Welcome To NYC
5. Love Beyond Words
6. The 39th Street Blues (I'm Sick)
7. Devil's Got My Throat

Seite 3

8. Open Wide The Flood Gates
9. Open The Gates Part 2
10. Solitary Soul
11. Wind At My Back

Seite 4

12. Second Overture
13. 4th Of July
14. I'm The Guy
15. Reflection

Seite 5

16. Carie
17. Looking For Answers
18. Freak Boy
19. All Is Vanity
20. I'm Dying
21. Freak Boy Part 2

Seite 6

22. Devil's Got My Throat Revisited
23. Snow's Night Out
24. Ladies And Gentlemen, Mister Ryo Okumoto On The Keyboards
25. I Will Go
26. Made Alive Again/Wind At My Back

 

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